Lesung und Publikumsgespräch
Mit Regine Möbius (Leipzig), Radjo Monk (Leipzig) und Anne Martin (Greifswald)
Moderation: Rainer Totzke (alias Kurt Mondaugen, Leipzig)
Eine Veranstaltung des Festivals „Leipzig denkt: Mut und Unmut“
Lange war es stillgeworden um das Thema „Literatur und Revolution“ und um das gesellschaftsutopische Potential von Literatur. Das scheint sich gerade zu ändern. Die vielfältigen dramatischen Krisen der Gegenwart, allen voran die Klimakrise, wecken die Sehnsucht nach utopischen Gegenentwürfen eines gelingenden Lebens und Wirtschaftens, nach einer „Revolution unserer Weltbeziehungen“ (Hartmut Rosa). Dies ist Anlass für das Festival „Leipzig denkt“, die Frage nach dem Verhältnis von „Literatur und Revolution“ noch einmal neu und intergenerationell zu stellen: 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution 1989 sind dazu einerseits die Schriftstellerin Regine Möbius und der Autor Radjo Monk eingeladen, die diese Revolution selbst miterlebt und sich an ihr beteiligt haben. Zudem kommt mit Anne Martin eine Schriftstellerin der jüngeren Generation zu Wort. In ihrem Werk entfaltet sie eindringliche revolutionäre Gedanken angesichts der Gegenwartskrisen.
Regine Möbius ist Schriftstellerin. Sie leitete von 1994 bis 2007 den Landesverband Sachsen im Verband deutscher Schriftsteller (VS). 1997 bis 2019 war sie stellvertretende Vorsitzende des VS-Bundesvorstands. Von 2007 bis 2019 war sie die erste Kunst- und Kulturbeauftragte von ver.di auf Bundesebene und von 2011 bis 2019 Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrates. Regine Möbius veröffentlicht Prosa, Lyrik und Publizistik.
Radjo Monk ist Lyriker und Videokünstler. Monk schrieb in den 1980er Jahren für verschiedene Untergrundpublikationen und Rockbands wie Peter Gläser, trat als Lyriker mit Musikern wie Erwin Stache in Clubs und Galerien auf und schlug sich mit verschiedenen Jobs durch. Nach 1989 veröffentlichte er mehrere Gedichtbände und arbeitete für Hörfunk und Bühne. Gemeinsam mit der Fotografin Edith Tar realisierte er seit 1988 zahlreiche Ausstellungen und künstlerische Projekte, unter anderem zur Friedlichen Revolution in Leipzig 1989.
Anne Martin ist Literatin, bildende Künstlerin und Singer-Songwriterin. Sie studierte Philosophie, Anglistik, Kulturwissenschaft an der Universität Leipzig und legte in Kunst, Englisch, Philosophie und DaF ein Examen an der Universität Greifswald ab. Neben Einzel- und Gruppenausstellungen im Bereich Grafik, Malerei und Performance schreibt sie Lyrik und Prosa, die sie teils musikalisch performt, und veröffentlichte in verschiedenen Anthologien und Zeitschriften. Martin arbeitet interdisziplinär und thematisiert Welt als fragilen und überkomplexen Ort.
Dr. Rainer Totzke (alias Kurt Mondaugen) ist Philosoph, Autor und Performer. Er realisiert philosophische Performances und Gesprächsformate in der Öffentlichkeit sowie literarische Projekte. Er ist einer der Initiatoren des Philosophie-Performance-Festivals „[soundcheck philosophie]“ und Vorsitzender des Vereins Expedition Philosophie e. V., der neben dem genannten Festival eine Vielzahl von öffentlichen philosophischen Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen in Halle, Magdeburg, München und Leipzig organisiert hat. Rainer Totzke ist Mitgründer und Vorstandsmitglied des Transformatorenwerkes Leipzig und Mitkurator des Festivals „Leipzig denkt“.
Eine Veranstaltung des Festivals „Leipzig denkt: Mut und Unmut“ in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig und dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Sachsen (VS). Das komplette Festivalprogramm unter: www.leipzig-denkt.de