Jedes Kind und jeder Erwachsene kennt sie als muntere Figur aus Comic-Heften und Filmen: die Mickey Mouse. In Deutschland trat die amerikanische Kreation von Walt Disney erstmals 1930 in Erscheinung. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Maus als Comic-Held, Maskottchen oder als Werbeträger populär. Mit rund 250 Objekten stellt die Ausstellung die vielfältigen Erscheinungsformen der Maus vor, deren Beliebtheit bis heute nicht nachgelassen hat.
Da bis 1933 die Darstellung von Mickey Mouse nicht lizensiert war, variierte in Deutschland zunächst ihr Erscheinungsbild. Ein Rosenthal-Tee-Service für Kinder und eine kleine trommelnde Mickey Mouse-Blechfigur aus dieser Epoche stehen für diese Formenvielfalt. 1933 legten amerikanische Lizenzregelungen Aussehen und vor allem Auftreten fest: Mickey hat stets freundlich, hilfsbereit und höflich zu sein. Dieses Image verhalf der kleinen Maus zu einem großen kommerziellen Erfolg.
Vor allem Filme machten die Maus in Deutschland bekannt: Den ersten Auftritt in einem fünfminütigen Schwarzweißfilm mit Ton hatte die Maus 1928 in "Steamboat Willie".
Walt Disney verlieh dafür selbst der Maus seine Stimme. 1935 war sie bereits in Farbe in "The Band Concert" zu sehen. Kinovorstellungen mit Mickey Mouse waren häufig wochenlang ausverkauft.
Nach Hitlers "Machtergreifung" 1933 blieb Mickey zunächst noch im deutschen Alltag präsent. Doch 1941, im Jahr der Kriegserklärung an die USA, wurde die Maus in Deutschland verboten. Im Gegenzug drehte Walt Disney im Auftrag der US-Regierung Anti-Hitler-Filme und fertigte Karikaturen über Hitler an. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte die Maus nach Westdeutschland zurück und festigte ihren Ruf als Comic-Held.
Das heutige Bild der Maus wurde vor allem in den 1950er Jahren geprägt. Die gesamte Palette der Mickey Mouse-Produktionen der Wirtschaftswunderzeit - Schallplatten, Plakate, Figuren aller Art - zeugen von ihrer nachhaltigen Beliebtheit bei allen Generationen.