Deutschland hat mehr Nachbarn als jedes andere Land der Erde. So haben die Deutschen allen Grund, über den Zaun zu blicken. Die deutsche Einheit bot Anlaß, zu fragen, wie das Ausland Deutschland und die Deutschen wahrnimmt. "Deutschlandbilder" präsentiert im Spiegel der Karikatur die Sichtweisen des Auslands, der unmittelbaren Nachbarn ebenso wie der internationalen Presse seit 1989.
Wie sieht das Ausland die Deutschen und Deutschland? Wie werden die Wiedervereinigung und die danach auftauchenden Probleme bewertet? Wie schätzen die anderen Deutschland in der Gegenwart ein? Um diese Fragen annähernd zu beantworten, wurde mit der Karikatur ein Medium gewählt, das zuspitzt, provoziert und zugleich interpretiert.
Karikaturen greifen schärfer und überspitzter als andere Medien Vorurteile, Stereotypen und Feindbilder auf, die oft schon lange bestehen und nun angesichts tagespolitischer Ereignisse in einen neuen Zusammenhang gestellt werden.
Karikaturen werden so zu historischen Zeitdokumenten. Die ausgewählten Karikaturen in "Deutschlandbilder" reagieren in vielfältiger Weise auf den Fall der Mauer und auf die deutsche Einheit. Darüber hinaus beleuchten sie den Alltag der Deutschen und vermitteln die Stellung Deutschlands innerhalb und außerhalb Europas. Die Karikaturen kommen aus der ganzen Welt. Auf Wanderschaft gehen rund 100 Karikaturen, die von Karikaturisten aus 26 verschiedenen Nationen stammen.
Als "optisches Juckpulver", wie Robert Searle Karikaturen treffend bezeichnet hat, hält die Ausstellung dazu an, sich mit dem Fremdbild Deutschlands auseinanderzusetzen und die eigene Meinung und Einstellung zu hinterfragen.