Heimat verspricht Geborgenheit und Überschaubarkeit – insbesondere in Zeiten großer politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Aber Heimat ist sehr vielschichtig.
Menschen verlieren ihr Heim, ihr ganzes Dorf an eine Braunkohlegrube oder an einen Krieg. Andere fühlen sich in der alten Heimat fremd und begeben sich auf die Suche nach einer oder mehrerer neuen Heimat(en). Für manche ist Heimat ganz klar mit einem Ort verbunden, den sie nie verlassen wollten, dem sie aber gezwungenermaßen den Rücken kehren müssen.
Wenn Sie unsere Wechselausstellung besuchen, betreten Sie eine kleine Siedlung mit Dorfplatz. In den Häusern können Sie sich mit verschiedenen Seiten des Heimatbegriffs auseinandersetzen: Heimat im geteilten Deutschland und Identitäten in verschiedenen Regionen, (Spät-)Aussiedler und Vertriebene, jüdisches Leben in Deutschland, Zerstörung von Heimat durch Energiegewinnungsprojekte, Heimischwerden von Menschen mit internationaler Geschichte. Der Fokus liegt auf der Entwicklung seit 1945.
Sie sehen die Tür einer Flüchtlingsunterkunft, bemalt von einer aus Syrien nach Deutschland geflohenen jungen Frau. Die Tür zeugt von dem Bemühen, den Verlust der alten Heimat zu verarbeiten und in einer potenziell neuen Heimat Halt zu finden. Das Bühnenbild einer idyllischen Spreelandschaft aus dem Dorf „Mühlrose“ steht für die Bedrohung der sorbischen Minderheit, ihrer Sprache und Kultur durch den Tagebau.
In der Öffentlichkeit wird der Heimatbegriff kontrovers diskutiert, instrumentalisiert und als politischer Kampfbegriff missbraucht. Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Bedeutung von Heimat für den Einzelnen und für die Gesellschaft nachzudenken: Wie kann ein moderner Heimatbegriff aussehen, der dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dient? Bringen Sie sich gerne in unserem „Heimat-Labor“ ein.
Wir freuen uns darauf, bei unseren Veranstaltungen und auf Social Media mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!
Wir stellen Ihnen die Ausstellung „Heimat. Eine Suche“ in der Ausgabe 04/2021 unseres Museumsmagazins vor.