Windsor am 19. Mai 2018 – die englische Kleinstadt steht Kopf. Auf den Straßen haben sich seit den frühen Morgenstunden Menschenmassen aus dem ganzen Land versammelt. Ausgestattet mit Union-Jack, Kronen und sogar Hochzeitskleidern fiebern sie der Traumhochzeit des Jahres entgegen: His Royal Highness, Prince Henry of Wales, heiratet die bürgerliche Meghan Markle.
Mitten im Getümmel dokumentiert der britische Fotograf Peter Dench seine Eindrücke mit der Kamera: die Fastfood-Bude, die der Betreiber mit dem Verlobungsfoto des Brautpaars geschmückt hat. Zwei Frauen in Brautkleidern, die den Bräutigam vielleicht – kurz bevor es ernst wird – noch umstimmen wollen. Augenzwinkernd hält er das skurrile Treiben in Bildern fest, die wie Schnappschüsse anmuten und gleichzeitig eine hohe ästhetische Qualität haben.
Denchs Fotos sind mehr als eine Dokumentation von alltäglichem und weniger alltäglichem Leben in England. Er beschönigt und inszeniert nicht und begegnet seinen Landsleuten auf Augenhöhe. Gleichzeitig sind seine Aufnahmen geprägt von einer großen Prise des berühmten englischen Humors.
Peter Dench wird 1972 in Weymouth am Ärmelkanal in eine Arbeiterfamilie geboren. 1995 schließt er sein Fotografiestudium an der Universität von Derby ab und arbeitet seitdem als Fotojournalist für nationale und internationale Medien, darunter das Magazin „Stern“. 2002 wird er für die Serie „Drinking of England“ mit einem World Press Photo Award ausgezeichnet.
England beschreibt Dench als seine Leidenschaft und sein Zuhause.