Skaten ist nicht nur ein Sport, es ist auch ein Lebensstil. Es vereint Risiko, Rebellion und Lässigkeit. Seit den 1980er Jahren ist Skateboarding Teil der Jugendkulturen in der Bundesrepublik und der DDR. In beiden deutschen Staaten werden die Skater zunächst skeptisch betrachtet. In der DDR heißen sie häufig „Rollbrettfahrer“ und müssen improvisieren, weil es kaum professionelle Ausrüstung zu kaufen gibt. Lange Zeit ist die Skater-Szene überwiegend männlich geprägt, was sich auch in der medialen Darstellung widerspiegelt.
In der Ausstellung zeigen wir Fotografien von Helge Tscharn, Thomas Kalak und Harald Schmitt. Die drei Fotografen fangen in den 1980er und 1990er Jahren die Tricks der Skater, ihre urbane Umgebung und die Reaktionen der Zuschauerinnen und Zuschauer ein.
Helge Tscharn ist selbst Skater, fotografiert die Szene europaweit und seit 1982 für das „Monster Skateboard Magazin“. Thomas Kalak ist Mitbegründer des Magazins und in den frühen 1980er Jahren Profi-Skater. Ihre Bilder zeigen, wie Skater Städte erobern und sie auf eine neue Weise nutzen: Denkmäler, leerstehende Gebäude und historische Monumente werden so zur Bühne für ihre Tricks. Harald Schmitt fotografiert für den „Stern“ jugendliche Skater in Ost-Berlin.
Die Kreativität ostdeutscher Skater zeigt in der Ausstellung ein Skateboard der „Marke Eigenbau“. Als Vorbild dient dem Bastler das einzige Skateboard, das in der DDR hergestellt, aber wegen seiner schlechten Qualität in der Szene stark kritisiert wird. In Düsseldorf stellt Donald Campbell seit den 1980er Jahren professionell Skateboards her und verkauft sie in seinem Laden. Das Board, mit dem er selbst ab 1984 zahlreiche Skateparks bereist, können Sie ebenfalls in der Ausstellung sehen.