Kontakthalten
Kaffee, Schokolade, Südfrüchte, Kugelschreiberminen - so lauten Empfehlungen des Büros für gesamtdeutsche Hilfe für Pakete "nach drüben" in die DDR, sogenannte Westpakete. Die Merkblätter liegen in allen westdeutschen Postämtern aus und informieren über Höchstmengen pro Produkt und Sendung, die das SED-Regime zur Einfuhr freigegeben hat. Bundesbürger senden ihren Verwandten, Freunden oder ehemaligen Arbeitskollegen in der DDR zu Weihnachten oder Ostern häufig Produkte, die dort nicht zugänglich, knapp oder teuer sind. Aber auch in umgekehrter Richtung werden Pakete verschickt: Ostdeutsche Sendungen in den Westen enthalten oftmals Kinderbücher, Selbstgebasteltes oder Kunsthandwerk, wie die im Erzgebirge gefertigten Räuchermännchen. Pakete, Briefe und Postkarten sind der am häufigsten genutzte Weg für West- und Ostdeutsche, um während der deutschen Teilung miteinander in Verbindung zu bleiben. Denn Besuche sind nur eingeschränkt möglich, und nur jeder zehnte Haushalt in der DDR hat ein Telefon.
(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 29.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Kontakthalten, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, URL: http://www.hdg.de/lemo/themen/demokratie-und-diktatur/wie-funktioniert-das-nebeneinander/kontakthalten.html
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