Wettkampf
"Das wird auf dem Felde ausgetragen im ehrlichen Kampf 'Mann gegen Mann' (…) und da wird sich zeigen, wer die richtigen Deutschen sind." "Ekel Alfred", Hauptakteur der westdeutschen Fernsehserie "Ein Herz und eine Seele", erläutert, welche Bedeutung das Gruppenspiel zwischen der Bundesrepublik und der DDR bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 für ihn hat. Die westdeutsche Boulevard-Presse sieht das ähnlich, denn sportliche Wettkämpfe zwischen beiden Staaten haben zwangsläufig eine politische Dimension. Einen propagandistischen Nutzen kann das SED-Regime aus dem 1:0-Sieg der DDR-Auswahlmannschaft gegen die namhaften Bundesliga-Stars Beckenbauer, Overath, Netzer und Müller jedoch nicht ziehen. Das Team der Bundesrepublik gewinnt knapp zwei Wochen später den Weltmeistertitel. Die Menschen in der DDR sind nach dem Vorrundensieg ihrer Mannschaft zwiegespalten: Die Nationalmannschaft der Bundesrepublik ist beliebt. Wer zu ihr hält, fühlt sich als Opponent der SED-Führung. Gleichzeitig feiern sie den Siegtorschützen Jürgen Sparwasser als Fußball-Held.
(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 29.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Wettkampf, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, URL: http://www.hdg.de/lemo/themen/demokratie-und-diktatur/wie-funktioniert-das-nebeneinander/wettkampf.html
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