Vergangene Ausstellung

05.04.2017–07.01.2018

Inszeniert

Deutsche Geschichte im Spielfilm

„Warum hat keiner was getan?“, „Das war doch alles seit 30 Jahren bekannt.“ Schon diese zwei Zuschauerreaktionen geben einen Einblick in die Debatte rund um den 1979 im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Vierteiler „Holocaust“. Die US-Serie ist ein besonders eindrückliches Beispiel für die Wirkung von Filmen zu historischen Themen. Sie prägen den Blick auf bestimmte Ereignisse, lösen Debatten aus und sind selbst Zeitdokumente. Noch stärker als Dokudramen oder Dokumentationen sind Spielfilme in der Lage, Emotionen auszulösen und Zuschauerinnen und Zuschauer in eine bestimmte Zeit zurückzuversetzen.

Unsere Wechselausstellung „Inszeniert“ zeigt, welche Themen der deutschen Geschichte die Kino- und Filmlandschaft seit 1945 prägen. Worin unterscheiden sich ost- und westdeutsche Filme zum Widerstand im Nationalsozialismus? Wie beeinflussen Heinz-Erhardt-Filme wie „Mein Mann, das Wirtschaftswunder“ das Bild der Bundesrepublik der 1950er-Jahre? Und in was für einem Umfeld entdecken Regisseure in der jüngeren Vergangenheit Themen wie Flucht und Vertreibung der Ostpreußen?

Die Gestaltung der Ausstellung orientiert sich an der Architektur von Kinos und Filmstudios. Sie umfasst sieben Themenbereiche, in denen immer ein Film im Vordergrund steht, der eine besonders große öffentliche Wirkung erzielte. Zum Beispiel „Operation Walküre“ über den Widerstandskämpfer Stauffenberg, „Unsere Väter, unsere Mütter“ über den Zweiten Weltkrieg oder „Das Leben der Anderen“ über die Staatssicherheit in der DDR. Zeitungsausschnitte und Zitate zeigen die zeitgenössischen Debatten um die Filme und ihre Themen. Filmrequisiten wie Maria Furtwänglers Mantel aus „Die Flucht“ oder die Film-Uniform Stauffenbergs verdeutlichen das schwierige Verhältnis von historischer Realität und filmischer Umsetzung.

Januar 2025
Anne-Cathrin Lessel
Anne-Cathrin Lessel; Foto: Tom Dachs
Dr. Stephanie Jacobs
Dr. Stephanie Jacobs
André Streng
Marco Weicholdt
Marco Weicholdt

Vorträge und Gespräch
Mit Anne-Cathrin Lessel (Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des Lofft Leipzig), Dr. Stephanie Jacobs (Leiterin Deutsches Buch- und Schriftmuseum) und André Streng (Gründungswirt des Flowerpower).
Moderation: Marco Weicholdt (FuckUp Nights Leipzig)

Scheitern gehört zum Alltag der Kreativbranche – doch was bedeutet das konkret für Kulturakteurinnen und -akteure? Bei der FuckUp Night – Kulturedition erzählen drei Menschen aus dem Leipziger Kulturleben von ihren größten Fehltritten und Rückschlägen. Die Veranstaltung zeigt, was hinter den Kulissen schiefgehen kann und wie sich Krisen und Niederlagen überwinden lassen.

Seit einigen Jahren trägt das Format der FuckUp Nights auch in Leipzig dazu bei, eine Fehlerkultur zu etablieren und über Scheitern zu sprechen. In inspirierenden Talks berichten Unternehmerinnen und Unternehmer von gescheiterten Geschäftsideen. Ähnliche Formate gab es bereits für den Wissenschaftsbereich oder den Politikbetrieb. Nun widmet sich eine eigene Veranstaltung dem Scheitern in der Kultur: Ob leere Ausstellungen, gescheiterte Förderanträge oder misslungene Aufführungen, die FuckUp Night – Kulturedition greift die Herausforderungen der Kulturszene auf und liefert spannende Einblicke in die Vielfalt sowie Scheitern und Gelingen in dieser Branche.

Die Gäste und das Publikum erwartet ein Abend voller Ehrlichkeit, befreiendem Humor und wertvollen Lektionen, der neue Perspektiven auf das Scheitern und den Umgang mit Fehlern eröffnet.

Anne-Cathrin Lessel leitet das LOFFT – DAS THEATER in Leipzig, ein freies Produktionshaus für die darstellenden Künste, das vor über 25 Jahren aus einem Zusammenschluss von fünf Theatervereinen hervorgegangen ist. Die Künstlerische Leiterin des mittlerweile etablierten Hauses spricht bei uns über Scheitern als künstlerischen Prozess, Krisen in der Historie eines Kulturunternehmens und Herausforderungen bei der künstlerischen Nachwuchsförderung.

Dr. Stephanie Jacobs kennt Innovationsdruck und Veränderungsängste am Arbeitsplatz sehr gut. Seit 16 Jahren leitet sie das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek. Bei der FuckUp Night – Kulturedition erzählt sie Anekdoten aus dem Leben einer Führungskraft im Inneren einer ehrwürdigen Institution: Wie Mails an falsche Adressaten Projekten teuer zu stehen kommen. Und wie man Bewerbungsgespräche nicht führt.

André Streng hat als Mann hinter der Szenekneipe Flowerpower in Leipzig eine Institution geschaffen: Seit 1996 gibt es Musik, billigen Schnaps und Woodstock-Vibes bis in die Morgenstunden am Anfang der Karli. Daneben gründet er ein Franchise-Unternehmen, motiviert Quereinsteiger, baut Locations in ganz Ostdeutschland aus und versammelt auch mal 5.000 Leute bei einer Eröffnung. Das Geschäft läuft gut – bis sein Körper die Notbremse zieht. Streng berichtet von Expansionsgeschwindigkeit, Vertrauen und Burnout.

Marco Weicholdt ist Mitgründer der Veranstaltungsreihe und seit 2015 in der Start-up-Szene aktiv. Aus dem Basislager Coworking heraus stellt er zahlreiche Event-Formate auf die Beine, moderiert Hackathons genauso gern wie FuckUp Nights und organisiert seit 2022 das MACHN Festival for Tech, Business & Art für Mitteldeutschland.

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich unter: https://www.eventbrite.com/e/fuckup-nights-leipzig-vol-48-kulturedition-tickets-1075496792859

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der FuckUp Nights Leipzig GbR statt.

 

Die Veranstaltung ist ausgebucht. Restplätze werden unter Umständen zu Beginn der Veranstaltung vor Ort freigegeben.
 

Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt vor Beginn am Informationsschalter im Museum.
 

(c) Arolsen Archives

Aktionstage zum Holocaust Gedenktag 2025

„Vier Generationen, eine Vergangenheit“. Unter diesem Titel bieten wir anlässlich des Holocaust Gedenktages 2025 ein besonderes Programm. Im Mittelpunkt stehen die Themen der Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“.

 

28. Januar – 31. Januar, Foyer:  
 

An diesen Tagen finden Sie die Medienstationen "und heute?" und #everynamecounts der Arolsen Archives im Foyer des Hauses der Geschichte.

Die Arolsen Archives sind das weltweit größte umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.

Das Besondere daran: Jede/ Jeder einzelne kann unter #everynamecounts aktiv bei der Digitalisierung der Daten mithelfen. Mitmachen ist einfach und wird Schritt für Schritt erklärt. Bauen Sie mit am größten digitalen Denkmal für NS-Verfolgte.

Und wenn Sie ihr Wissen vertiefen wollen, stellen wir Ihnen die neue digitale Bildungsplattform „und heute? vor. Das Lernangebot beschäftigt sich mit der NS-Geschichte und bietet einen gegenwartsorientierten Einstieg zu Themen im Umgang mit der Geschichte nach 1945 und demokratischer Teilhabe.

Vom 28. Januar bis 30. Januar sind die Stationen von 9-18 Uhr zugänglich, am 31. Januar von 9-16 Uhr.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung für den Besuch der Medienstationen ist nicht erforderlich.

 

(c) Magunia
(c) Arolsen Archives

Aktionstage zum Holocaust Gedenktag 2025

„Vier Generationen, eine Vergangenheit“. Unter diesem Titel bieten wir anlässlich des Holocaust Gedenktages 2025 ein besonderes Programm. Im Mittelpunkt stehen die Themen der Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“.

 

29. Januar 2025


15 Uhr         Öffentliche Begleitung durch die Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“

16 Uhr         Öffentliche Begleitung durch die Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“.

Die Begleitungen sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist hier möglich. 

Treffpunkt ist der Informationsschalter im Foyer.

 

 28. Januar – 31. Januar, Foyer   
 

An diesen Tagen finden Sie die Medienstationen "und heute?" und #everynamecounts der Arolsen Archives im Foyer des Hauses der Geschichte.

Die Arolsen Archives sind das weltweit größte umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.

Das Besondere daran: Jede/ Jeder einzelne kann unter #everynamecounts aktiv bei der Digitalisierung der Daten mithelfen. Mitmachen ist einfach und wird Schritt für Schritt erklärt. Bauen Sie mit am größten digitalen Denkmal für NS-Verfolgte.

Und wenn Sie ihr Wissen vertiefen wollen, stellen wir Ihnen die neue digitale Bildungsplattform „und heute? vor. Das Lernangebot beschäftigt sich mit der NS-Geschichte und bietet einen gegenwartsorientierten Einstieg zu Themen im Umgang mit der Geschichte nach 1945 und demokratischer Teilhabe.

Vom 28. Januar bis 30. Januar sind die Stationen von 9-18 Uhr zugänglich, am 31. Januar von 9-16 Uhr.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung für den Besuch der Medienstationen ist nicht erforderlich.

 

(c) Arolsen Archives

Aktionstage zum Holocaust Gedenktag 2025

„Vier Generationen, eine Vergangenheit“. Unter diesem Titel bieten wir anlässlich des Holocaust Gedenktages 2025 ein besonderes Programm. Im Mittelpunkt stehen die Themen der Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“.

 

28. Januar – 31. Januar, Foyer:   
 

An diesen Tagen finden Sie die Medienstationen "und heute?" und #everynamecounts der Arolsen Archives im Foyer des Hauses der Geschichte.

Die Arolsen Archives sind das weltweit größte umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.

Das Besondere daran: Jede/ Jeder einzelne kann unter #everynamecounts aktiv bei der Digitalisierung der Daten mithelfen. Mitmachen ist einfach und wird Schritt für Schritt erklärt. Bauen Sie mit am größten digitalen Denkmal für NS-Verfolgte.

Und wenn Sie ihr Wissen vertiefen wollen, stellen wir Ihnen die neue digitale Bildungsplattform „und heute? vor. Das Lernangebot beschäftigt sich mit der NS-Geschichte und bietet einen gegenwartsorientierten Einstieg zu Themen im Umgang mit der Geschichte nach 1945 und demokratischer Teilhabe.

Vom 28. Januar bis 30. Januar sind die Stationen von 9-18 Uhr zugänglich, am 31. Januar von 9-16 Uhr.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung für den Besuch der Medienstationen ist nicht erforderlich.

 

Außenansicht des Verlagsgebäudes C.F. Peters
Verlagsgebäude des Verlags C.F. Peters in der Thalstraße 10, Foto: Staatsarchiv Leipzig
Porträt der Referentin Friederike Urban
Friederike Urban, Foto: privat

Zwischen Arisierung und Verstaatlichung. Der Leipziger Musikverlag C.F. Peters im 20. Jahrhundert
Vortrag und Gespräch mit Friederike Urban (Studentin am Historischen Seminar der Universität Leipzig)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig

Der Musikverlag C.F. Peters, gegründet 1800 in Leipzig, gehört bis heute zu den bekanntesten Musikverlagen Deutschlands. In die langjährige Verlagsgeschichte haben auch zwei deutsche Diktaturen ihre Spuren eingeschrieben. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die jüdische Besitzerfamilie Hinrichsen verfolgt. Der Verlagsleiter Henri Hinrichsen und sein Sohn Hans-Joachim wurden im November 1938 aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen, mit Berufsverbot belegt und der Verlag enteignet. Henri Hinrichsen und weitere Familienmitglieder wurden im KZ Auschwitz ermordet.

1945 kehrte Walter Hinrichsen, einer der Söhne Henri Hinrichsens, als Offizier der US-Armee nach Leipzig zurück und erwirkte die Rückgabe des Verlages. Wenige Jahre später, 1950, wurde er erneut enteignet, nun allerdings durch die SED. Der Verlag trug künftig den Namen VEB Edition Peters. Die überlebenden Mitglieder der Familie Hinrichsen verlegten daraufhin den Stammsitz des Verlages C.F. Peters nach Frankfurt am Main.

Friederike Urban untersucht in ihrer Staatsexamensarbeit die Geschichte des Verlages und vergleicht insbesondere die beiden Enteignungen. Gab es Ähnlichkeiten hinsichtlich des Ablaufs? Mit welcher Begründung erfolgten die Enteignungen? Welche Akteurinnen und Akteure waren beteiligt und gab es Personen, die profitierten? Welche Reaktionen und Folgen lösten die Enteignungen aus? Über diese und weitere Fragen kommt Friederike Urban im Zeitgeschichtlichen Forum mit dem Publikum ins Gespräch.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Regelmäßig stellen Studierende und Absolventinnen beziehungsweise Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.

Friederike Urban, geboren 2002 in Borna bei Leipzig, studiert seit 2020 an der Universität Leipzig die Fächer Deutsch und Geschichte für das Lehramt am Gymnasium. Während ihres Studiums begleitete sie als studentische Hilfskraft die Evaluierung der Institutionen und Maßnahmen zur Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Leipzig.
 

(c) Arolsen Archives

Aktionstage zum Holocaust Gedenktag 2025

„Vier Generationen, eine Vergangenheit“. Unter diesem Titel bieten wir anlässlich des Holocaust Gedenktages 2025 ein besonderes Programm. Im Mittelpunkt stehen die Themen der Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“.

 

28. Januar – 31. Januar, Foyer:  
 

An diesen Tagen finden Sie die Medienstationen "und heute?" und #everynamecounts der Arolsen Archives im Foyer des Hauses der Geschichte.

Die Arolsen Archives sind das weltweit größte umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.

Das Besondere daran: Jede/ Jeder einzelne kann unter #everynamecounts aktiv bei der Digitalisierung der Daten mithelfen. Mitmachen ist einfach und wird Schritt für Schritt erklärt. Bauen Sie mit am größten digitalen Denkmal für NS-Verfolgte.

Und wenn Sie ihr Wissen vertiefen wollen, stellen wir Ihnen die neue digitale Bildungsplattform „und heute? vor. Das Lernangebot beschäftigt sich mit der NS-Geschichte und bietet einen gegenwartsorientierten Einstieg zu Themen im Umgang mit der Geschichte nach 1945 und demokratischer Teilhabe.

Vom 28. Januar bis 30. Januar sind die Stationen von 9-18 Uhr zugänglich, am 31. Januar von 9-16 Uhr.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung für den Besuch der Medienstationen ist nicht erforderlich.

 

Dr. Andreas Kötzing, Foto: HAIT
PD Dr. Udo Grashoff, Foto: Privat
Dr. Uta Bretschneider, Foto: Privat
Vanessa Beyer, Foto: Privat

Mit Vanessa Beyer (Projekt „(K)Einheit“), Dr. Uta Bretschneider (Direktorin Zeitgeschichtliches Forum Leipzig) und Dr. Andreas Kötzing (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung),
Moderation: PD Dr. Udo Grashoff (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung)
In Kooperation mit der Forschungsstelle Transformationsgeschichte der Universität Leipzig 

„Ich bin Ostdeutschland-Debatten leid“, schreibt der Zeithistoriker Andreas Kötzing in einem aktuellen Beitrag in der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“. „Sie drehen sich im Kreis, weil sie wieder und wieder mit pauschalen Argumenten geführt werden. Anstatt die Vielfalt ostdeutscher Lebenswege zu betonen und widersprüchliche Erinnerungen an die DDR zuzulassen, gehen die Debatten meist von einer kollektiven Vorstellung aus, in der alle Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zu einer homogenen Gruppe verschmelzen: den Ostdeutschen.“

Das Zitat verweist auf die zahllosen erregten und polemischen Diskussionen, die in den vergangenen zwei Jahren über „den Osten“ geführt wurden. Aber gibt es „den Osten“ überhaupt? Welche Rolle spielen „Ostidentitäten“? Welche Trennlinien lassen sich weiterhin zwischen „Ost“ und „West“ erkennen? Wie und mit welchem Ziel sollte die Diskussion weitergeführt werden? Welchen Blick richten unterschiedliche Generationen auf diese Debatte? Diese Fragen diskutieren die Podiumsgäste gemeinsam mit dem Publikum. Sie versuchen, ein Resümee aus den Debatten zu ziehen und Perspektiven für neue Wege aus der Dauerkontroverse zu entwickeln.

Vanessa Beyer, Jahrgang 1997, geboren und aufgewachsen im Süden Leipzigs, wohnt heute in Chemnitz. Ihre ostdeutsche Identität hat sie erst spät durch Erfahrungen außerhalb des Ostens entdeckt und daraus den Wunsch entwickelt, andere Perspektiven auf den Osten zu prägen. Gemeinsam mit Lisa Trebs hat sie im Jahr 2022 das Filmprojekt  „(K)Einheit“ ins Leben gerufen. Inzwischen setzt sie sich dafür ein, junge ostdeutsche Stimmen sichtbar zu machen.

Uta Bretschneider, Jahrgang 1985, ist seit 2020 Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig. Als Kulturwissenschaftlerin und Soziologin arbeitet sie unter anderem zu Erinnerungskulturen, Alltagswelten der DDR, Biografien und zur Geschichte ländlicher Räume.

Andreas Kötzing, Jahrgang 1978, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden und Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig. Er forscht zur Kultur- und Mediengeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.

Udo Grashoff, Jahrgang 1966, schloss 1992 ein Biochemiestudium und 1999 ein Studium der Geschichte, Germanistik und Literaturwissenschaft ab. Er promovierte 2006 über Selbsttötungen in der DDR und habilitierte sich 2019 mit einer Arbeit zum Thema „Verrat im kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1933–45“. Grashoff lehrte an der Universität Leipzig und am University College London. Heute ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung.
 

Februar 2025
Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt vor Beginn am Informationsschalter im Museum.
 

Dokumentarfilm, DDR 1990, 51 Min
Regie: Lilly Grote, Julia Kunert
In der Reihe „Ein anderes Leben – People of Colour in der DDR“
 

Elf Jahre lang lebten Kinder aus Namibia in der DDR. Sie waren unterernährt, krank und mit traumatischen Kriegserinnerungen aus den Geflüchtetenlagern in Angola in die DDR gekommen. Im März 1990 wurde Namibia unabhängig, die DDR befindet sich in Auflösung. Im August werden alle 425 Kinder innerhalb einer Woche nach Namibia zurückgeflogen. Die Jugendlichen, die deutsch sprechen, sind nun (wieder) Namibier. Doch fühlen sie sich auch als solche? Wo liegen ihre Wurzeln? Wie können sie in ihrer „neuen Heimat“ ankommen?
 

Lilly Grote ist eine deutsche Filmemacherin, Künstlerin und Dozentin. Sie studierte ab 1970 an der Kunsthochschule Kassel, setzte ihr Studium 1975 mit Fotografie in Frankfurt am Main fort und absolvierte 1977 die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Sie realisierte zahlreiche Filme als Drehbuchautorin, Regisseurin, Kamerafrau und Tontechnikerin. Ihr künstlerisches Werk umfasst unter anderem ihre Lichtboxen – kleine, beleuchtete Holzkästen mit einer Glasfront, hinter der sich ein bühnenartiges Tableau entfaltet. Lilly Grote lehrt heute an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin.


Julia Kunert (1953–2022) war eine deutsche Kamerafrau, Filmemacherin und Dozentin. Sie studierte Kamera an der HFF Babelsberg, wo sie später Meisterschülerin war, und arbeitete ab 1981 als Kamerafrau im DEFA-Dokumentarfilmstudio sowie für das Fernsehen der DDR. Ihre Arbeiten umfassen Filme wie „Heim“ (1978) und das Gemeinschaftsprojekt „Berlin, Bahnhof Friedrichstraße“ (1990). Von 1990 bis 1992 lehrte sie Kamera an der HFF Babelsberg und wirkte an über 20 Dokumentarfilmen mit, u. a. an einer Trilogie über namibische Kinder in der DDR.
 

(Dokumentarfilm, D 2019, 65 Minuten, Regie: Jean Boué)
Film und Gespräch
Mit Regisseur Jean Boué, Prof. Dr. Judith Miggelbrink (Direktorin des Leibniz-Instituts für Länderkunde, IfL, Professorin für Regionale Geographie an der Universität Leipzig), Dr. Tim Leibert (Projektleiter am IfL)

Landtagswahlkampf in der Westprignitz, dem am dünnsten besiedelten Landkreis Deutschlands. Fünf Kandidaten buhlen 2019 um die Stimmen derjenigen, die sich abgehängt fühlen. Die SPD und die LINKE verteidigen ihre Regierungspolitik, die CDU und die GRÜNEN halten dagegen. Und die AfD spottet und sammelt die Enttäuschten an den Rändern ein. Regisseur Jean Boué, der selbst seit über zehn Jahren in der Prignitz lebt, hat die Kandidaten im Wahlkampf begleitet und verschafft mit seinem Dokumentarfilm einer „abgehängten“ Region Gehör.

Nach der Filmvorführung erörtern Fachleute gemeinsam mit dem Publikum, was es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – nicht nur auf dem Land – bedeutet, wenn sich enttäuschte Menschen populistischen und rechtsextremen Parteien zuwenden. Was kann die Politik tun, um der wachsenden Unzufriedenheit zu begegnen? Wie sieht die aktuelle Situation vor der bevorstehenden Bundestagswahl aus?

Jean Boué ist Autor, Regisseur und Produzent von Dokumentarfilmen und Dokumentationen zu gesellschaftlichen Themen. 2000 gründete er die Produktionsfirma JABfilm. Er war DEFA-Stipendiat und Grenzgänger der Robert-Bosch-Stiftung. Seit 2013 ist er Lehrbeauftragter an der Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg.

Judith Miggelbrink ist Direktorin des Leibniz-Instituts für Länderkunde und als Professorin für Regionale Geographie an der Universität Leipzig tätig. Sie arbeitet unter anderen zu den Themenschwerpunkten „Geographie des Regionalen“, „Peripherisierung“ und „Populismus und Rechtsextremismus“.

Tim Leibert ist Projektleiter und stellvertretender Koordinator der Forschungsgruppe „Mobilitäten und Migration“ am Leibniz-Institut für Länderkunde. Seine Themenschwerpunkte sind der demografische Wandel sowie Regionalentwicklung und Migration.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig und dem Leibniz-Institut für Länderkunde statt.
 

Gunilla Budde
Gunilla Budde; Foto: privat
Miriam Pfordte
Miriam Pfordte, Foto: Anja Walther
Jürgen Dinkel
Jürgen Dinkel; Foto: privat

Buchvorstellung und Gespräch

Mit Prof. Dr. Gunilla Budde (Professorin für Deutsche und Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
Moderation: PD Dr. Jürgen Dinkel (Vertretungsprofessor am Historischen Seminar der Universität Leipzig) und Miriam Pfordte (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Leipzig)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig
Eintritt frei

Nach 1949 entstanden in Deutschland zwei Gesellschaften, die sich trotz der Teilung nicht aus den Augen verloren. Ungeachtet der unterschiedlichen Entwicklungswege blieb das Bewusstsein, Teil desselben Landes zu sein. Gunilla Buddes Buch blickt auf Klassenstrukturen, Geschlechterbeziehungen, Familie, Kindheit und Jugend, Konsum und die Entstehung von zivilgesellschaftlichen Bewegungen und rückt dabei die Parallelen und Berührungspunkte in den Fokus. Einerseits gab es das Bemühen, sich als ein Teil Deutschlands selbst zu genügen und sich vom anderen zu distanzieren. Andererseits war man sich als Referenz- und Konkurrenzrahmen stets nah.

Gunilla Budde diskutiert mit Jürgen Dinkel und Miriam Pfordte ihr jüngstes Buch über die beiden deutschen Gesellschaften nach 1949. Dieses blickt auf soziale und strukturelle Entwicklungen ebenso wie auf persönliche Erfahrungen und Erinnerungen. Gemeinsam mit dem Publikum wollen sie sich über das Verbindende und Trennende nach der Wiedervereinigung austauschen.

Gunilla Budde promovierte 1993 am Friedrich-Meinecke-Institut der FU Berlin mit einer Arbeit über bürgerliche Kindheiten im 19. und 20. Jahrhundert. Dem folgte 2003 eine Habilitation zu Akademikerinnen in der DDR. Seit 2005 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsche und Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. In ihrer Forschung untersucht Budde die Geschichte der Familie, des Bürgertums und des Konsums. Weitere Schwerpunkte liegen in der Theorie der Frauen- und Geschlechtergeschichte, der Ideengeschichte wie auch in der Verflechtungsgeschichte von Bundesrepublik und DDR.

Jürgen Dinkel vertritt seit Oktober 2024 die Professur für Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts an der Universität Leipzig. Im November wurde er in das Heisenbergprogramm der DFG aufgenommen. Davor vertrat er nach seiner Habilitation im Jahr 2022 die Professur für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Duisburg-Essen und den Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der LMU München. Er forscht zur Geschichte von Ungleichheiten, Eigentum und Familie, Kolonialismus, Dekolonisierung und internationaler Diplomatie sowie zur Geschichte der Dankbarkeit.

Miriam Pfordte war von 2020 bis 2023 Mitarbeiterin des Sonderforschungsbereichs „Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen“ und ist seit 2024 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts in Leipzig. In ihrer Promotion untersucht sie mit erfahrungsgeschichtlicher Perspektive die innerdeutsche Grenze als Infrastruktur. 

 

Filmcover Riefenstahl c Majestic
Filmcover: Riefenstahl, ©Majestic
Regisseur Andres Veiel Arno Declair
Regisseur Andres Veiel ©Arno Declair

Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonografischen Bildwelten von „Triumph des Willens“ und „Olympia“ stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen. 
Ihre Nähe zur nationalsozialistischen Diktatur hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg stets zu leugnen versucht. Riefenstahls privater Nachlass erzählt etwas anderes. Von privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen legt der Film Bild für Bild Fragmente ihrer Biografie frei und setzt sie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart.

Im Anschluss an den Film berichtet der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilm-Regisseur Andres Veiel im Gespräch mit Prof. Harald Biermann, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, von der Entstehung des Films. Dabei blicken sie auf die Person Leni Riefenstahl, ihr Werk und ihr Selbstbild nach 1945, das sie stets zu inszenieren wusste.

Die Veranstaltung findet im Begleitprogramm zur Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus" statt. 
Vor der Veranstaltung besteht bis 19 Uhr die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen.

Um Anmeldung zur Veranstaltung wird hier gebeten.

Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt vor Beginn am Informationsschalter im Museum.
 

Foto links Maria Langfus Foto rechts Ebba D Drolshagen Webseite Langfus Klobusiczky
Foto links: Maria Langfus Foto rechts: Ebba D. Drolshagen ©Webseite Langfus-Klobusiczky

Die Übersetzerin Patricia Klobusiczky im Gespräch mit Prof. Hanno Sowade 

Verlust und Erinnerung sind die Themen der Autorin und Holocaust-Überlebenden Anna Langfus. Um darüber schreiben zu können, wechselte sie Land und Sprache und veröffentlichte 1962 ihren französisch geschriebenen Roman »Gepäck aus Sand«. Kraftvoll und poetisch erzählt die gebürtige Polin von der Unmöglichkeit, der Vergangenheit zu entfliehen, vom verzweifelten Versuch, sich in der Welt zurechtzufinden und behaust zu fühlen. Als »Gepäck aus Sand« 1964 in Deutschland erscheint, reagieren einflussreiche Medien wie Zeit und Spiegel mit Herablassung. Dass die Familie der Protagonistin in Auschwitz ermordet wurde, blenden sie aus; statt vom Holocaust ist im Klappentext beschönigend von der »Zeit der Bedrängnis« die Rede. 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz bringt die Andere Bibliothek »Gepäck aus Sand« erneut heraus, in der neuen deutschen Übersetzung von Patricia Klobusiczky

Unter der Moderation von Dr. Simone Mergen beleuchtet Klobusiczky im Gespräch mit Prof. Hanno Sowade, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Haus der Geschichte und Projektleiter der Ausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“, ein zu Unrecht vergessenes Meisterwerk, die bleierne Zeit der deutschen Erstveröffentlichung und die veränderten Lesarten damals und heute. 

Anna Langfus wurde 1920 als Anna-Regina Szternfinkiel in Lublin, Polen, als Tochter einer assimilierten jüdischen Familie geboren. Nach dem Abitur zog sie nach Belgien und studierte an der Polytechnischen Hochschule in Verviers. Bei Kriegsausbruch 1939 hielt sie sich in Polen auf und wurde von den deutschen Besatzern ins Ghetto von Lublin deportiert. Szternfinkiels Ehemann und ihre Eltern wurden ermordet, ihr selbst gelang die Flucht. 1946 ließ sie sich in Frankreich nieder und heiratete Aron Langfus, den sie bereits aus Polen kannte. Als eine der ersten jüdischen Überlebenden der Schoah begann sie, auf Französisch literarisch darüber zu schreiben. Für ihren Roman »Gepäck aus Sand« erhielt sie 1962 den Prix Goncourt. Anna Langfus starb überraschend 1966 im Alter von nur 46 Jahren. 

Patricia Klobusiczky, 1968 in Berlin geboren, studierte in Düsseldorf literarisches Übersetzen und war viele Jahre als Lektorin für den Rowohlt Verlag tätig. Seit 2006 arbeitet sie freiberuflich als Moderatorin und Übersetzerin aus dem Französischen und Englischen. Von 2017 – 21 war sie Vorsitzende des Verbands deutschsprachiger Literaturübersetzer*innen VdÜ. 

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Literaturhaus Bonn im Rahmen des Begleitprogramms der Wechselausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ statt. 
Vorab besteht bis 19 Uhr die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. 
Karten erhalten Sie im Vorverkauf hier.


Gefördert durch die Kunststiftung NRW und den Deutschen Übersetzerfonds.

Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt vor Beginn am Informationsschalter im Museum.
 

Der Eingangsbereich zur Wechselausstellung bei Nacht.
Der Eingangsbereich des Museums bei Nacht.

Mit unserer Reihe späti! laden wir Sie abends zu uns ins Museum ein: Um 18.00 Uhr erkunden wir gemeinsam bei einem Getränk die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR" und erfahren mehr über die Heavy-Metal-Szene sowie Musik- und Jugendkultur in der DDR und Ostdeutschland. Zu ausgewählten Terminen begleiten uns dabei spannende Gäste und kommen mit uns ins Gespräch.

Das Angebot ist kostenfrei und die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Zur Anmeldung

 

Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt vor Beginn am Informationsschalter im Museum.
 

Vorschau

Thomas Anders mit seiner originalen Yamaha KX5 Keytar
Thomas Anders mit seiner originalen Yamaha KX5 Keytar, ©Chartwards GmbH

Modern Talking zählt in Deutschland und weltweit zu den erfolgreichsten Pop-Duos. Vor 40 Jahren erreichte die Band, bestehend aus Thomas Anders und Dieter Bohlen, ihre ersten Nummer-1-Hits. Anlässlich dieses Jubiläums übergibt Thomas Anders der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine seiner originalen Yamaha KX5 Keytars, mit der er 1985 in der Fernsehshow „Wetten, dass..?“ den weltbekannten Hit „You Can Win If  You Want“ präsentierte. 

Passend zur Objektübergabe spricht Thomas Anders gemeinsam mit Christian Geller, Musikproduzent und Komponist, über die Geschichte von Modern Talking. Wie hat diese deutsche Kultband Sound, Mode und Popkultur in den 1980er Jahren geprägt? Wo haben Menschen überall auf der Welt Modern Talking-Hits gehört, welche Lieder sind bis heute noch weltweit erfolgreich?
Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Simone Mergen, Direktorin Bildung und Publikumsservice im Haus der Geschichte.

Um Anmeldung zur Veranstaltung wird hier gebeten.

Foto Außenansicht Bundesrat im Nordflügel des Bundeshauses in Bonn, (c) Stiftung Haus der Geschichte/Benjamin Westhoff
Foto Außenansicht Bundesrat im Nordflügel des Bundeshauses in Bonn, (c) Stiftung Haus der Geschichte/Benjamin Westhoff
Foto (c) Beethoven-Orchester

Konzert im Bundesrat

„Olé!“ Ein wahres Spanien-Fieber hatte das kulturelle Leben in Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfasst: Spanische Architektur, Mode, Kunst und Musik elektrisierten Künstler*innen und Publikum. Das begann in der Musik mit spanisch gefärbten Kompositionen von Michail Glinka um 1845 und das ging bis zum zweiten Violinkonzert von Sergej Prokofieff beinahe 100 Jahre später. Das Yaron-Quartett kombiniert in seinem Kammerkonzert im Alten Bundesrat echte spanische Musik aus dem 18. und 20. Jahrhundert mit Debussys grandiosem Streichquartett. Juan Crisóstomo de Arriaga wurde „der spanische Mozart genannt“, vielleicht auch, weil er tragischerweise ähnlich früh verstarb, und Joaquín Turina entwickelte die von Claude Debussy entwickelte impressionistische Schreibweise weiter und kombinierte sie mit Elementen der Volksmusik und der Tonsprache des 20. Jahrhunderts. Claude Debussy komponierte im Laufe seiner Karriere etliche Werke mit spanischem Flair, in seinem Streichquartett sind neben spanischen auch fernöstliche Elemente und sogar Einflüsse alter sakraler Musik zu spüren. Die ungeheure Energie, die von diesem Quartett ausgeht, passt auf jeden Fall zur brennenden Sonne über der Alhambra, zu den weiten Ebenen der La Mancha und zur intensiven Süße spanischer Orangen ...

Yaron Quartett
Melanie Torres-Meißner und Ieva Andreeva, Violine
Thomas Plümacher, Viola
Johannes Rapp, Violoncello

Vor dem Konzert können Sie um 19.15 Uhr im Rahmen einer Begleitung den Bundesrat und die Ausstellung "Unser Grundgesetz" besichtigen.

Vor und nach der Veranstaltung bietet unser Museumscafé Getränke und kleine Snacks zum Kauf an.

Karten sind online hier erhältlich, über die bekannten Vorverkaufsstellen und telefonisch unter: 0228 77 8008 oder 0228 50 2010.

Veranstaltungsfotografie

Thomas Krüger Anke Lucks Dovile Sermokas Gordon Welters
Thomas Krüger & Anke Lucks, ©Dovile Sermokas/ Gordon Welters
James Carter Organ Trio Vincent Soyez
James Carter Organ Trio, ©Vincent Soyez

Thomas Krüger & Anke Lucks
Fümms Bö Brass
Wenn die Welt verrücktspielt, findet die Musik neue Antworten 

Freejazz und Dadaismus. Das passt gut zusammen, brechen doch beide Strömungen radikal, aber lustvoll mit ästhetischen Gewissheiten und bildungsbürgerlichen Diskursen. Zentrale Protagonistin dieses Konzerts: die „Ursonate“, ein Lautgedicht des Dada-Künstlers Kurt Schwitters. Als dieser seinen Text 1923 verfasste, stand Europa gerade unter dem Schock des ersten von zwei alles vernichtenden Kriegen. Heute, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, erleben wir ebenfalls große Umbrüche und Krisen. Anlass für die Posaunistin Anke Lucks, die Ursonate in die Gegenwart zu holen und für Bläsersextett neu zu komponieren. Unterstützt von Sprecher Thomas Krüger, hauptberuflich Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, und Mitgliedern des Avantgarde-Quartetts Potsa Lotsa um die Saxophonistin Silke Eberhard, sucht Lucks nach dem, was wohl auch Schwitters zu finden trachtete: die Überwindung der Sprachlosigkeit angesichts immer absurder scheinender Verhältnisse.

Anke Lucks – Posaune, Komposition
Thomas Krüger – Sprecher
Silke Eberhard – Saxophon
Patrick Braun – Posaune
Gerhard Gschlößl – Tuba, Posaune
Nikolaus Neuser – Trompete
 

James Carter Organ Trio
Explosive Hammondgrooves mit Django-Reinhardt-Flavour 

James Carter ist ein wahrer Modern Creative. Sein Saxophon faucht, quietscht und feuert atemberaubende Linien ab. Dabei steht die technische Raffinesse immer im Dienste seiner originellen Ideen. Mit seinem Orgeltrio hat Carter dem Django-Reinhardt-Repertoire ein souliges Groove-Makeover verpasst. Beim Newport Jazzfestival sorgte das vor einigen Jahren für Endorphinschübe im Publikum, und auch die Blue-Note-Chefs waren so begeistert, dass sie Live From Newport Jazz zu Carters Labeldebut machten. Vom Epizentrum des Jazz kommt das Trio jetzt nach Bonn. Ein Abend, den man nicht verpassen sollte!

James Carter – Saxophone
Gerard Gibbs – Hammondorgel
Alex White – Schlagzeug

19 Uhr: Konzertbeginn | ca. 20:15 Uhr: Pause | 22 Uhr: Konzertende 
Karten sind online erhältlich.
 

Foto Außenansicht Bundesrat im Nordflügel des Bundeshauses in Bonn, (c) Stiftung Haus der Geschichte/Benjamin Westhoff
Foto Außenansicht Bundesrat im Nordflügel des Bundeshauses in Bonn, (c) Stiftung Haus der Geschichte/Benjamin Westhoff
Foto (c) Beethoven-Orchester

Konzert im Bundesrat

In einer Art Mini-Residency präsentieren wir die Saxofonistin Asya Fateyeva, die nicht nur am 17. Mai im BaseCamp bei uns zu Gast ist, sondern auch im Alten Bundesrat ein kunterbuntes Konzertprogramm aus der Barockzeit mit Werken rund um den hehren Begriff der Hoffnung mitgebracht hat. Doch Achtung: „Hoffnung, das ist ein gefährliches Ding!“, so singt es nicht nur Lana del Rey, sondern so stellen es Dichtende, Schreibende, Kunstschaffende aller Genres seit der Antike fest! Was die Komponierenden jedoch nicht daran hindert, schönste Musik über dieses Thema zu schreiben. Die ungewöhnliche Kombination von Saxofon mit Barockharfe und Laute verspricht aufregende Klangreisen in die affektgeladene Welt des Barock!

Asya Fateyeva, Saxofon
Luise Enzian, Barockharfe
Thor-Harald Johnsen, Laute

Vor dem Konzert können Sie um 19.15 Uhr im Rahmen einer Begleitung den Bundesrat und die Ausstellung "Unser Grundgesetz" besichtigen.

Vor und nach der Veranstaltung bietet unser Museumscafé Getränke und kleine Snacks zum Kauf an.

Karten sind online hier erhältlich, über die bekannten Vorverkaufsstellen und telefonisch unter: 0228 77 8008 oder 0228 50 2010.

Veranstaltungsfotografie

Publikationen
Auf dem Cover ist die Grafik eines Kinosaals mit roten Sitzreihen, auf der Leinwand steht der Titel der Ausstellung

Begleitbuch zur Ausstellung

Das Begleitbuch bietet Hintergrundtexte, Gastbeiträge und Interviews mit Schauspielern und Filmemachern wie Stefan Aust, Hanna Schygulla und Maria Furtwängler.

Museumsmagazin zur Ausstellung

Lesen Sie mehr über die "Inszeniert"-Ausstellung im Museumsmagazin 2/2016.

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Einblicke
Drei Personen schauen sitzend, eine stehend auf eine große Filmprojektion mit drei jungen Männern, die gerade aus ihren Biergläsern trinken