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01.01.
In der DDR wird anstelle des Autokennzeichens "D" das Kennzeichen "DDR" eingeführt.
Nach Beschlüssen Libyens und der Länder des Persischen Golfes vom Dezember 1973 werden die Erdölpreise abermals drastisch erhöht.
In der Bundesrepublik wird die Preisbindung für Markenartikel aufgehoben. Die Hersteller gehen ab sofort zu unverbindlichen Preisempfehlungen über.
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09.01.
Die Bundesregierung beschließt das "Rahmenprogramm Energieforschung" zur besseren und sparsameren Verwendung von Energie.
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10.01.
In Ost-Berlin wählt der Zentralrat der "Freien Deutschen Jugend" (FDJ) Egon Krenz zum neuen Vorsitzenden.
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18.01.
Der Bundestag verabschiedet das Bundesimmissionsschutzgesetz, das das Kernstück der Umweltschutzgesetzgebung darstellt. Das Gesetz ermöglicht die Erhebung umweltschützender Auflagen für Industrie- und Gewerbebetriebe, Heizwerke und Müllverbrennungsanlagen sowie für Baumaschinen und Fahrzeuge.
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19.01.
Die französische Regierung beschließt überraschend, vom System fester Paritäten in der Währungspolitik zum sogenannten Floating, das heißt zur Freigabe des Franc-Wechselkurses, überzugehen. Frankreich scheidet damit aus dem Währungsverbund der Europäischen Gemeinschaft (EG) aus. Der Beschluss wird mit der nachteiligen Auswirkung der Rohölverteuerung auf die französische Wirtschaft begründet.
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28.01.
In der ARD wird die erste Folge der Fernsehserie "Ein Herz und eine Seele" von Wolfgang Menge (1924-2012) ausgestrahlt. Die Serie persifliert die sonst häufig im Fernsehen dargestellte Familienidylle.
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06.02.
Bund und Länder beschließen ein Sofortprogramm für Gebiete mit besonderen Strukturproblemen.
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08.02.
Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit gibt in Bonn seinen Plan zur Einrichtung von 50 staatlichen Familienplanungs- und Sexualberatungsstellen bekannt.
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11. - 13.02.
Die Internationale Energie-Konferenz, zusammengesetzt aus den EG-Mitgliedstaaten, der USA und Kanada, berät in Washington über ein gemeinsames Vorgehen zur Bewältigung der Energiekrise und beschließt die Gründung einer internationalen Energie-Agentur.
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12. - 13.02.
Die Sowjetunion erkennt dem Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Alexander I. Solschenizyn (1918-2008) die Staatsbürgerschaft ab und weist ihn aus. Die ersten Tage nach der Ausweisung verbringt Solschenizyn bei dem Schriftsteller Heinrich Böll in Köln.
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13.02.
In der Bundesrepublik werden die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst um 11 Prozent erhöht.
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14.02.
Der deutsche Rockmusiker Udo Lindenberg feiert während seiner ersten Tournee mit dem "Panik Orchester" große Konzerterfolge.
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22.02.
Uraufführung der Komödie "Lysistrate und die NATO" von Rolf Hochhuth. In der Neufassung der Komödie "Lysistrata" von Aristophanes (448-388 v. Chr.) verweigern sich die Frauen ihren Männern, um den Bau eines NATO-Stützpunktes zu verhindern.
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04.03.
In Köln wird das neue Römisch-Germanische Museum eröffnet.
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05.03.
Premiere des Films "Angst essen Seele auf" von Rainer Werner Fassbinder. Das Melodrama beschreibt die ungewöhnliche Liebe zwischen einer 60-jährigen Putzfrau und einem jungen Marokkaner, die am gesellschaftlichen Umfeld scheitert.
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06.03.
In Düsseldorf beschließt die nordrhein-westfälische Landesregierung die Gründung der ersten Fernuniversität der Bundesrepublik in Hagen. Damit sollen die überfüllten Hochschulen des Landes entlastet werden.
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14.03.
Der stellvertretende Außenminister der DDR, Kurt Nier, und der bundesdeutsche Staatssekretär der Bundesrepublik Günter Gaus unterzeichnen in Bonn das Protokoll über die Errichtung "Ständiger Vertretungen".
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15.03.
Das neue Bundespersonalvertretungsgesetz stärkt die Unabhängigkeit der Personalräte und die Position der Gewerkschaften.
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18.03.
Die Organisation der arabischen Erdölexportierenden Länder (OAPEC) beschließt, das gegen die USA verhängte Lieferembargo aufzuheben. Auch die Lieferungen in Staaten wie die Bundesrepublik Deutschland finden wieder in vollem Umfang statt. Für die Niederlande und Dänemark bleibt das Ölembargo noch bis Juli bestehen.
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21.03.
Der Bundestag verabschiedet ein Gesetz, nach dem die Krankenkassen künftig die ärztliche Beratung über Empfängnisverhütung, legale Schwangerschaftsabbrüche und die freiwillige Sterilisation von Frauen und Männern bezahlen müssen. Die Erstattung von Verhütungsmitteln ist von der Regelung ausgenommen.
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22.03.
In der Bundesrepublik wird die Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt und die Ehemündigkeit der Frauen von 16 auf 18 Jahre heraufgesetzt.
Die sieben Anrainerstaaten der Ostsee unterzeichnen in Helsinki/Finnland ein Abkommen zum Schutz der Meeresumwelt.
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27.03.
In Bonn legt der im März 1973 eingesetzte Untersuchungsausschuss des Bundestages seinen Bericht zur Bestechungsaffäre um den CDU-Abgeordneten Julius Steiner (1924-1997) vor, der angeblich 1972 von dem damaligen SPD-Fraktionsgeschätfsführer Karl Wienand (1926-2011) gegen eine Zahlung dazu veranlasst wurde, beim konstruktiven Misstrauensvotum der CDU/CSU fürBundeskanzler Willy Brandt zu stimmen. Jedoch lassen sich für die gegen Wienand erhobenen Vorwürfe keine ausreichenden Beweise finden.
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01.04.
Als erstes deutsches Bundesland gewährt Hamburg seinen Arbeitnehmern den sogenannten Bildungsurlaub. Künftig ist es den Arbeitnehmern des Stadtstaates bei vollem Lohnausgleich möglich, über den Erholungsurlaub hinaus alle zwei Jahre für 14 Tage einen Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen.
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04.04.
In der Bundesrepublik wird eine Monopolkommission zur Begutachtung von Unternehmenskonzentrationen geschaffen.
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06.04.
Die schwedische Popgruppe Abba gewinnt mit dem Song "Waterloo" den Grand Prix de la Chanson.
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19. - 24.04.
Staatsbesuch von Bundeskanzler Willy Brandt in Algerien und Ägypten. Es ist der erste offizielle Besuch eines Bundeskanzlers in den beiden arabischen Ländern.
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24.04.
Der persönlich Referent von Bundeskanzler Brandt, Günter Guillaume, wird unter dem Verdacht der Spionage für die DDR festgenommen.
Unterzeichnung des deutsch-amerikanischen Abkommens zum Ausgleich der US-amerikanischen Kosten bei der Stationierung von Streitkräften in der Bundesrepublik.
Abschluss des Abkommens zwischen der Bundesrepublik und der DDR über den nichtkommerziellen Verrechnungs- und Zahlungsverkehr und über das Gesundheitswesen (zum Beispiel kostenlose ärztliche Behandlung bei Reisen im jeweils anderen Staat).
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26.04.
Gründung eines Wissenschaftlichen Rates für Umweltfragen unter Leitung von Prof. Dr. Hans Mottek (1910-1993) an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Ost-Berlin.
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01.05.
Um Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung besser kontrollieren zu können, beginnt das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg, in der "Verkehrssünderkartei" Strafpunkte aufzuzeichnen.
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02.05.
Die jeweiligen "Ständigen Vertretungen" beider deutscher Staaten nehmen in Bonn und Ost-Berlin die Arbeit auf.
In Münster/Westfalen wird der erste "Allwetterzoo" der Welt eröffnet, in dem sämtliche Tiergehege von überdachten Wegen aus auch bei schlechtem Wetter betrachtet werden können.
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06.05.
Bundeskanzler Willy Brandt tritt im Verlauf der Agentenaffäre um den DDR-Spion Günter Guillaume überraschend zurück. In seinem Rücktrittsschreiben erklärt Brandt, er übernehme damit die Verantwortung "für Fahrlässigkeiten" im Zusammenhang mit der Affäre und betont, dass ein Kanzler nicht "erpressbar" sein dürfe.
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08.05.
Der "Deutsche Sportbund" (DSB) der Bundesrepublik und der "Deutsche Turn- und Sportbund" (DTSB) der DDR schließen ein Sportabkommen, in dem 33 Veranstaltungen vereinbart werden.
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09.05.
Auf Vorschlag Willy Brandts nominiert die SPD den amtierenden Finanzminister Helmut Schmidt zum Kandidaten für die Wahl des neuen Bundeskanzlers am 16. Mai 1974.
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15.05.
Walter Scheel wird als Nachfolger von Gustav Heinemann von der Bundesversammlung im 1. Wahlgang mit 530 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen zum Bundespräsidenten gewählt. Auf den Kandidaten der CDU/CSU, Richard von Weizsäcker, entfallen 498 Stimmen.
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16.05.
Der Deutsche Bundestag wählt Helmut Schmidt zum Bundeskanzler. Die sozial-liberale Koalition wird fortgesetzt. Neuer Vizekanzler wird Hans-Dietrich Genscher.
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19.05.
In Frankreich wird der Unabhängige Republikaner Valéry Giscard d'Estaing zum Staatspräsidenten gewählt.
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05.06.
Der Bundestag beschließt zum zweiten Mal, um den Einspruch des Bundesrats zu überstimmen, das bereits am 26. April vom Parlament verabschiedete Gesetz zur Reform des Strafrechtsparagrafen 218. Die verabschiedete Fristenlösung legalisiert den Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate nach der Empfängnis. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Schwangere vor dem Eingriff einer Beratung durch einen Arzt unterzieht.
In West-Berlin wird Ulrich Schmücker, Ex-Mitglied der terroristischen "Bewegung 2. Juni", ermordet. In einem Bekennerschreiben der Bewegung wird Schmücker als "Verräter und Konterrevolutionär" bezeichnet, der nach einem Todesurteil hingerichtet wurde.
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06.06.
Der Bundestag setzt einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Fall Guillaume ein.
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13.06. - 07.07.
In der Bundesrepublik Deutschland findet die X. Fußballweltmeisterschaft statt.
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18.06.
Der Bundestag beschließt einstimmig eine umfassende Reform des Lebensmittelrechtes, das die Verbraucher vor Täuschungen und gesundheitlichen Schäden schützen soll. So darf unter anderem für Tabakwaren künftig keine Rundfunk- und TV-Werbung betrieben werden.
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19.06.
Der Bundestag verabschiedet ein Gesetz über die Errichtung des Umweltbundesamtes in West-Berlin. Am 20. Juni protestiert das DDR-Außenministerium dagegen, da seiner Ansicht nach ein neues Bundesamt in der geteilten Stadt gegen das Viermächteabkommen von 1971 verstößt.
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21.06.
Die am 5. Juni durch den Bundestag beschlossene sogenannte Fristenlösung für den Schwangerschaftsabbruch wird durch eine einstweilige Verfügung des Bundesverfassungsgerichts ausgesetzt.
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22.06.
Im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft stehen sich in Hamburg die Mannschaften der Bundesrepublik und der DDR gegenüber. Die DDR kann das Spiel mit dem sogenannten Sparwasser-Tor, durch den Spieler Jürgen Sparwasser, in der 77. Minute für sich entscheiden und gewinnt mit 1:0.
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26. - 27.06.
In Ost-Berlin findet die wirtschaftswissenschaftliche Konferenz zur "Wirkungsweise der ökonomischen Gesetze des Sozialismus" statt.
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26.06.
Das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen in West-Berlin entzieht dem privaten Kölner Bankhaus Iwan D. Herstatt die Erlaubnis zur Fortführung des Bankgeschäftes. Hohe Verluste im Devisenterminhandel und betrügerische Aktivitäten leitender Angestellter hatten zur größten Bankenpleite seit der Weltwirtschaftskrise 1929 beigetragen. Der Zusammenbruch der Bank und der damit verbundene Vertrauensschwund seitens der Sparer in private Kreditinstitute zieht weitere Bankhäuser der Bundesrepublik in Mitleidenschaft.
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07.07.
Die Fußballmannschaft der Bundesrepublik Deutschland wird durch einen 2:1-Sieg über die Niederlande in München Fußballweltmeister.
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15.07.
In Absprache mit der 1967 durch einen Staatsstreich an die Macht gekommene griechischen Militärjunta putscht die von griechischen Offizieren kommandierte Nationalgarde Zyperns. Unter dem Eindruck eines drohenden Anschlusses der Insel an Griechenland landen am 20.7. türkische Truppen auf der Insel und besetzen den Norden Zyperns.
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17.07.
Der Iran erwirbt 25,04 Prozent des Grundkapitals der Bochumer Tochtergesellschaft Krupp Hüttenwerke AG.
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25.07.
Nach erneuter Abstimmung mit den westlichen Alliierten tritt das Gesetz über das Umweltbundesamt in West-Berlin in Kraft. Das Umweltbundesamt hat die Aufgabe, sich vorwiegend mit wissenschaftlichen und organisatorischen Fragen des Umweltschutzes auseinanderzusetzen.
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26.07.
Etwa 35.000 Sparer erhalten nach dem Zusammenbruch der Herstatt-Bank ihr Geld aus dem von deutschen Banken in Höhe von 130 Milliarden D-Mark angelegten "Feuerwehrfonds" zurück.
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29.07.
Der Schriftsteller Erich Kästner stirbt in München.
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05.08.
Der Bundestag verabschiedet das Einkommenssteuerreformgesetz, das den Familienlastenausgleich und die Sparförderung regelt.
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09.08.
Der US-amerikanische Präsident Richard M. Nixon (1913-1994) erklärt aufgrund der "Watergate-Affäre" seinen Rücktritt. Sein Nachfolger wird Gerald R. Ford (1913-2006). Im Juni 1972 war im Washingtoner Watergate-Hotel, dem Wahlkampfquartier der Demokraten, eingebrochen worden. Die Verbindungen zwischen den Einbrechern und dem "Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten" führten zu einer erheblichen Belastung engster Mitarbeiter Nixons und schließlich des Präsidenten selbst.
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21.08.
Die Genfer Abrüstungskonferenz beschließt die Erweiterung ihres Teilnehmerkreises auf 31 Länder. Neue Mitglieder werden zum 1. Januar 1975 die Bundesrepublik Deutschland, die DDR, Peru, Zaire und der Iran.
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05.09.
Abschluss des Erdgaslieferungsvertrages zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion. Der Vertrag sieht sowjetische Lieferungen bis zum Jahr 2000 vor.
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13.09.
RAF-Häftlinge in verschiedenen Haftanstalten der Bundesrepublik treten aus Protest gegen die Haftbedingungen in den Hungerstreik.
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14.09.
Die Staatsbank der DDR beginnt mit der Herausgabe neuer Banknoten, die die Währungsbezeichnung "Mark der DDR" anstatt der alten Bezeichnung "Mark der Deutschen Notenbank" tragen.
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25.09.
Auf Initiative der deutschen Präsidentengattin Mildred Scheel (1932-1985) konstituiert sich in Bonn der Verein der "Deutschen Krebshilfe".
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27.09.
Die Volkskammer beschließt eine Änderung der DDR-Verfassung; danach wird der Begriff "deutsche Nation" aus dem Text getilgt.
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01.10.
Hans-Dietrich Genscher wird auf dem Bundesparteitag in Hamburg als Nachfolger von Walter Scheel zum neuen FDP-Vorsitzenden gewählt.
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02.10.
Zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion wird ein Liefervertrag für Schwerlastkraftwagen in Höhe von einer Milliarde D-Mark an die Sowjetunion unterzeichnet.
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14.10.
Der schwedische Möbelkonzern Ikea eröffnet in Eching bei München seine erste Geschäftsniederlassung in der Bundesrepublik.
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15.10.
Die im Kunstverein Frankfurt/Main startende Wanderausstellung "Kunst im Nationalsozialismus" durchbricht die "Berührungsangst" im Umgang mit der Kunst der Zeit des Nationalsozialismus.
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19.10.
Der DDR-Ministerrat beschließt eine Verlängerung der Urlaubszeiten von 15 auf 18 Tage im Jahr. Schichtarbeiter erhalten 21 Urlaubstage.
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26.10.
Der im Vorjahr verdoppelte Mindestumtausch für Besucher Ost-Berlins beziehungsweise der DDR wird auf 6,50 beziehungsweise 13 D-Mark gesenkt.
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01.11.
In Bonn wird ein deutsch-polnisches Zehnjahres-Abkommen über die wirtschaftliche, industrielle und technische Zusammenarbeit unterzeichnet.
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09.11.
Holger Meins (1941-1974), einer der RAF-Häftlinge, stirbt an den Folgen seines seit September andauernden Hungerstreiks. Daraufhin kommt es in mehreren bundesdeutschen Städten zu Protestdemonstrationen und Anschlägen.
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10.11.
In West-Berlin wird der Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann (1910-1974) ermordet. Die Polizei verdächtigt die Untergrundorganisation "Bewegung 2. Juni" der Täterschaft.
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13.11.
Der Führer der Palästinensischen Befreiungsfront (PLO), Jassir Arafat (1929-2004), hält seine erste Ansprache vor der UNO-Vollversammlung in New York. Damit spricht erstmals ein Nichtmitglied der UNO vor der Generalversammlung.
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17.11.
Die katholischen Bischöfe in der DDR wenden sich in einem Hirtenbrief gegen das staatliche Erziehungsmonopol.
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22.11.
Die DDR-Nachrichtenagentur "Allgemeiner deutscher Nachrichtendienst" (ADN) und die "Deutsche Presse-Agentur" (dpa) der Bundesrepublik unterschreiben einen Vertrag über den Austausch von Nachrichten.
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29.11.
Horst Mahler und Ulrike Meinhof werden in West-Berlin wegen Mordversuchs bei der Baader-Befreiung zu 14 beziehungsweise acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
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04.12.
Der französische Schriftsteller und Philosoph Jean Paul Sartre besucht Andreas Baader im Gefängnis Stuttgart-Stammheim und kritisiert die dortigen Haftbedingungen.
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05.12.
Der Bundestag stellt der Bundesregierung einstimmig eine fünfjährige "Blankovollmacht" für Gegenmaßnahmen im Fall einer neuen Energiekrise aus.
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08.12.
Die Sowjetunion und sieben andere kommunistische Länder geben ihren Boykott der diesjährigen Nobelpreisverleihung bekannt. Anlass ist die nachträgliche Verleihung des Literaturnobelpreises von 1970 an den sowjetischen Exilliteraten Alexander I. Solschenizyn (1918-2008).
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09.12.
Die DDR gibt offiziell die Befreiung der Rentner vom verbindlichen Mindestumtausch bei Einreise in die DDR und Ost-Berlin bekannt. Die Regelung tritt am 20.12.1974 in Kraft.
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09. - 10.12.
In Paris findet die Konferenz der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft (EG) statt. Sie beschließen, dreimal jährlich als Rat der Gemeinschaft und im Rahmen der politischen Zusammenarbeit zusammenkommen. Damit wird der "Europäische Rat" gegründet.
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11.12.
Abschluss des Abkommens über den Transport West-Berliner Hausmülls in die DDR.
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12.12.
Der Bundestag verabschiedet das neue Hochschulrahmengesetz. Es zielt vor allem auf eine Studienreform mit Regelstudienzeiten und auf die Neuordnung des Hochschulzugangs ab. Einer der zentralen Punkte ist die Mitbestimmung in den entscheidungsbefugten Selbstverwaltungsgremien der Hochschulen.
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26.12.
In Hamburg wird der neue Elbtunnel eröffnet.
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Jahreschronik 1974, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1974.html
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