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01.01.
Radio Moskau sendet eine Ansprache des US-amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan an das sowjetische Volk, in der er seiner Hoffnung auf weitere Abrüstungsschritte Ausdruck verleiht.
Etwa 1.000 Studenten ziehen in der Neujahrsnacht von der Pekinger Universität zum Platz des Himmlischen Friedens. Sie bezeichnen ihren Marsch für Demokratie und Pressefreiheit als einen bedeutenden Wendepunkt in der chinesischen Geschichte.
Die Bundesrepublik nimmt zum zweiten Mal seit dem Beitritt zu den Vereinten Nationen einen Sitz im UN-Sicherheitsrat ein.
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04.01.
Auf dem Deutschlandtreffen der CDU in Dortmund bezeichnet Bundeskanzler Helmut Kohl die DDR als "Regime, das politische Gefangene in Gefängnissen und Konzentrationslagern hält". Wegen der Nennung des Begriffs Konzentrationslager legt der Ständige Vertreter der DDR in Bonn zwei Tage später offiziellen Protest ein.
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09.01.
Zu Beginn des Jubiläumsjahres zum 750-jährigen Bestehen der Stadt Berlin wird das Bode-Museum in Ost-Berlin nach gründlicher Renovierung wieder eröffnet.
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13.01.
Auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen wird der Libanese Mohammed Ali Hamadei (Hamadi) verhaftet. Er wird beschuldigt, im Juni 1985 an der Entführung eines US-amerikanischen Flugzeugs nach Beirut beteiligt gewesen zu sein. Am 24. Juni wird er in der Bundesrepublik vor Gericht gestellt.
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17.01.
In Beirut wird der Hoechst-Manager Rudolf Cordes von Mitgliedern der Schiitischen "Hisbollah" Bewegung entführt. In der Nacht zum 21. Januar wird der Siemens-Techniker Alfred Schmidt ebenfalls in Beirut entführt. Damit soll die Freilassung von Mohammed Ali Hamadei (Hamadi) erzwungen werden.
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18.01.
Die Verantwortlichen der Sendeanstalten ARD und ZDF schließen mit Vertretern des Fernsehens der DDR Produktions- und Kooperationsvereinbarungen ab.
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19.01.
Eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags in Bonn legt nach mehr als zweijähriger Arbeit ihren Bericht über Chancen und Risiken der Gentechnologie vor.
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22.01.
In Leningrad wird das erste private Café eröffnet. Ihm sollen laut Berichten der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS in Kürze weitere Cafés und Konditoreien sowie Reparatur- und Schneiderwerkstätten folgen.
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25.01.
Bei der Wahl zum 11. Deutschen Bundestag erhalten CDU/CSU 44,3 Prozent, SPD 37 Prozent, FDP 9,1 Prozent und die Grünen 8,3 Prozent der Stimmen. Die CDU/CSU erzielt damit ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis seit 1949, die SPD seit 1961. Dennoch kann sich die christlich-liberale Koalition mit einer klaren Mehrheit behaupten.
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28.01.
Veröffentlichung der Rede des Generalsekretärs der KPdSU Michail Gorbatschow "Über die Umgestaltung und die Kaderpolitik der Partei" im SED-Parteiorgan "Neues Deutschland" in der Zusammenfassung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS. Die Abschnitte mit der scharfen Kritik an Gorbatschows Amtsvorgängern werden nicht erwähnt.
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01.02.
In West-Berlin wird für drei Tage erstmals die Smog-Alarmstufe I ausgelöst, mit der unter anderem ein Fahrverbot für benzinbetriebene Kraftfahrzeuge verbunden ist, die noch nicht mit Katalysator ausgerüstet sind.
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05.02.
Die DDR-Regierung gibt offiziell bekannt, dass der Chef des Spionagedienstes der DDR, Markus Wolf, aus gesundheitlichen Gründen und auf eigenen Wunsch aus dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ausscheidet.
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09.02.
In Hessen zerbricht die seit Dezember 1985 regierende rot-grüne Koalition an der Diskussion über das umstrittene Genehmigungsverfahren für die Plutoniumfabrik Alkem (Hanau). Einen Tag später erklärt Ministerpräsident Holger Börner (1931-2006) seinen Rücktritt.
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10.02.
Die Bundesregierung beschließt, dass auch bei den sogenannten Trümmerfrauen stufenweise Kindererziehungszeiten zur Bemessung der Renten angerechnet werden.
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12.02.
In den Kinos der Bundesrepublik läuft der Film "Blue Velvet" von David Lynch an. Der Film deckt Sex, Brutalität und sadistische Exzesse hinter der steril-idyllischen Fassade einer US-amerikanischen Familie auf und entwickelt sich zu einem Kultfilm.
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16.02.
In der sogenannten Flick-Parteispendenaffäre verurteilt das Bonner Landgericht die ehemaligen Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (1926-2009) und Hans Friderichs sowie den früheren Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch (1926-2009) wegen Steuerhinterziehung zu hohen Geldstrafen. Brauchitsch wird zusätzlich zu Haft auf Bewährung verurteilt. Den Vorwurf der Bestechlichkeit beziehungsweise der Bestechung hatte die Staatsanwaltschaft im Laufe der Verhandlung fallen gelassen.
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20.02.
Der brasilianische Staatspräsident José Sarney verkündet einen 99-tägigen Zahlungsstopp von Zinsen an die Gläubigerländer Brasiliens. Der Staat ist mit 108 Milliarden US-Dollar das höchstverschuldete Land der Welt.
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22.02.
Der Künstler Andy Warhol stirbt im Alter von 58 Jahren in New York.
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23.02.
Der sowjetische Schriftsteller Boris Pasternak (1890-1960), der für seinen Roman "Doktor Schiwago" 1958 den Nobelpreis erhalten hatte, wird im Zuge der kulturpolitischen Liberalisierung postum wieder in den sowjetischen Schriftstellerverband aufgenommen und damit rehabilitiert.
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24.02.
Der sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow gibt auf einem Gewerkschaftskongress in Moskau erstmals öffentlich zu, dass es in der Parteispitze Auseinandersetzungen um seine Demokratisierungspolitik gibt.
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25.02.
Das bayerische Kabinett verabschiedet die von Innenminister Peter Gauweiler erarbeiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Immunschwächekrankheit AIDS, die unter anderem die Meldepflicht für Infizierte und Zwangstests für sogenannte Risikogruppen vorsehen. Der bayerische Alleingang wird von den übrigen Parteien, einschließlich der CDU, kritisiert.
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01.03.
Der Ständige Vertreter der DDR in Bonn, Ewald Moldt, übermittelt Bundeskanzler Kohl die Botschaft des Staats- und Parteichefs der DDR, Erich Honecker, Ost-Berlin und Bonn sollten ein gesondertes Abkommen über Mittelstreckenraketen abschließen.
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02.03.
Im Ost-Berliner Friedrichstadtpalast gastiert der Schlagersänger Udo Jürgens (1934-2014) aus der Bundesrepublik an drei Abenden hintereinander mit seinem Programm "Deinetwegen".
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08.03.
Aus Anlass des Internationalen Frauentags erscheint in Moskau die Mode-Illustrierte "burda moden" als erste westdeutsche Zeitschrift in russischer Sprache.
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09.03.
In der Werner-Seelenbinder-Halle in Ost-Berlin beginnt der bundesdeutsche Rocksänger Peter Maffay eine Gastspielreise durch die DDR.
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11.03.
Der Bundestag wählt Helmut Kohl erneut zum Bundeskanzler einer christlich-liberalen Koalition.
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12.03.
Der Europäische Gerichtshof erklärt das 471 Jahre alte deutsche Brau-Reinheitsgebot im Rahmen der EG für unzulässig und damit für Importbiere ungültig.
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23.03.
Nach parteiinternen Querelen um die von ihm vorgeschlagene Pressesprecherin Margarita Mathiopoulos und seinen Führungsstil erklärt Willy Brandt nach 23-jähriger Amtszeit seinen Rücktritt als SPD-Parteivorsitzender.
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25.03.
Erstmals nehmen zwei Offiziere der Bundeswehr als Beobachter an einem militärischen Manöver der Sowjetunion und der DDR bei Magdeburg teil.
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30.03.
Bei dem Londoner Auktionshaus Christie's ersteigert ein anonymer ausländischer Sammler das Gemälde "Sonnenblumen" von Vincent van Gogh (1853-1890) für umgerechnet 72,5 Millionen D-Mark - die höchste Summe, die je für ein Gemälde bezahlt worden ist.
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01.04.
Die Einwohnermeldeämter in der Bundesrepublik beginnen mit der Ausgabe des neuen Personalausweises. Die Plastikkarte ist computerlesbar und angeblich fälschungssicher. Viele Bundesbürger üben Kritik an dem neuen Ausweis, da sie in ihm ein Mittel des Staates zur leichteren Kontrolle ihrer Person sehen.
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13.04.
DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker lehnt die Einladung des Regierenden Bürgermeisters von West-Berlin, Eberhard Diepgen, ab, zur 750-Jahr-Feier von Berlin in den Westteil der Stadt zu kommen.
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21.04.
Zum vierten Mal innerhalb eines Monats kommt es zu einem Zwischenfall in einem französischen Atomkraftwerk. Der zweite Block des Kraftwerks Fessenheim im Elsass muss abgeschaltet werden, nachdem drei Stunden lang radioaktiver Dampf in die Atmosphäre entwichen ist.
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27.04.
US-Präsident Ronald Reagan gibt bekannt, dass Österreichs Bundespräsident Kurt Waldheim (1918-2007) wegen seiner Kriegsvergangenheit als Privatmann nicht mehr in die Vereinigten Staaten einreisen darf.
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30.04. - 04.05.
Papst Johannes Paul II. kommt zu einem fünftägigen Besuch in die Bundesrepublik. Dabei spricht er zwei Opfer des NS-Regimes, die als Jüdin aufgewachsene Karmeliterin Edith Stein (1891-1942) und den Jesuitenpater Rupert Mayer (1876-1945), selig.
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01.05.
Nachdem die Polizei Boykottaufrufe gegen die Volkszählung beschlagnahmt hat, kommt es zu schweren Auseinandersetzungen mit Jugendlichen im West-Berliner Bezirk Kreuzberg, bei dem mehr als 60 Personen verletzt werden.
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05.05.
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums teilt mit, dass zum ersten Mal in diesem Herbst 30 Frauen in den Bundesgrenzschutz aufgenommen werden. Sie werden Dienst in Uniform leisten und Waffen tragen.
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10.05.
Eröffnung der 11. "Duisburger Aspekte" unter dem Motto "Einblicke - Kunst und Kultur aus der DDR. Erbe und Gegenwart". Etwa 800 Kunstschaffende aus der DDR präsentieren ihre Werke den etwa 75.000 Besuchern.
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17.05.
In der Bundesrepublik läuft der Film "Der Himmel über Berlin" von Wim Wenders an. Darin durchstreifen zwei Engel die geteilte Stadt.
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23.05. - 05.07.
Die Stiftung Deutsche Kinemathek zeigt in den Resträumen des ehemaligen Hotels "Esplanade" in West-Berlin die Ausstellung "... Film ... Stadt ... Kino ... Berlin ...!"
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25.05.
In der Bundesrepublik ist der Stichtag für die erste landesweite Volkszählung seit 1970. Die Aktion verläuft nach offiziellen Angaben trotz vereinzelter Übergriffe auf Zähler und Boykottaufrufe von Volkszählungsgegnern zufrieden stellend.
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28.05.
Der Sportpilot Mathias Rust aus der Bundesrepublik landet mit einer Cessna 172 auf dem Roten Platz in Moskau. Er war mittags in Helsinki gestartet und hatte unbehelligt 800 km sowjetischen Luftraums durchflogen. Zwei Tage nach der Landung wird Verteidigungsminister Sergej Sokolow (1911-2012) pensioniert und Luftabwehrchef Alexander Koldunow (1923-1992)abgesetzt. Am 4. September verurteilt der Oberste Gerichtshof der UdSSR Rust zu vier Jahren allgemeinem Arbeitslager. Im August 1988 wird er begnadigt.
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29.05.
An der Volksbühne in Ost-Berlin werden unter dem Titel "Spektakel Berliner Geschichten en Suite" neun Stücke unterschiedlicher Genres auf sieben Bühnen des Hauses an einem Abend aufgeführt. Dazu gehört unter anderem Heiner Müllers Stück "Preußische Spiele".
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03. - 05.06.
DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker stattet den Niederlanden einen offiziellen Besuch ab. Den Kernpunkt der Gespräche bilden Abrüstungsfragen und die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen.
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04.06.
In einer Regierungserklärung plädiert Bundeskanzler Helmut Kohl für die sogenannte doppelte Null-Lösung beim Abbau der Mittelstreckenraketen in Europa. Danach würde die NATO auf die Nachrüstung verzichten und die Sowjetunion ihre Mittelstreckenwaffen, deren Aufstellung den NATO-Doppelbeschluss begründete, abbauen.
Auf der Moorweide in Hamburg wird der sogenannte Kunstrummel "Luna, Luna!" von André Heller eröffnet. Es werden Bildentwürfe des spanischen Malers Salvador Dalí (1904-1989), ein Glaslabyrinth des US-amerikanischen Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein (1923-1997) und von dem deutschen Künstler Jörg Immendorff (1945-2007) gestaltete Schießbuden gezeigt.
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06.06.
Der Fußballtorwart Harald "Toni" Schumacher wird nach Erscheinen seines Buches "Anpfiff" vom Deutschen Fußballbund (DFB) aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen. Sein Stammverein 1. FC Köln löst den ursprünglich bis 1989 befristeten Vertrag vorzeitig auf. In dem autobiographischen Bestseller behauptet Schumacher unter anderem, dass Doping in der Bundesliga üblich sei. Außerdem äußert er sich abfällig über einige Spielerkollegen.
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06. - 09.06.
In Ost-Berlin kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Volkspolizei. Die Sicherheitskräfte versuchen, etwa 3.000 Rockfans, die vom Brandenburger Tor aus ein Rockkonzert vor dem Reichstagsgebäude in West-Berlin mithören wollen, den Zutritt zu verwehren. Trotz des großen Polizeiaufgebots fordern die Menschen in der Straße Unter den Linden den Abriss der Mauer und Freiheit, auch " Gorbatschow"-Rufe werden laut.
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08.06.
Papst Johannes Paul II. trifft zu einem Besuch in Polen ein. Dabei führt der Papst sowohl mit Staats- und Parteichef Wojciech Jaruzelski (1923-2014) als auch mit Arbeiterführer Lech Walesa Gespräche.
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08. - 09.06.
Der 13. Weltwirtschaftsgipfel findet in Venedig statt.
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12.06.
Der US-Präsident Ronald Reagan reist zur 750-Jahr-Feier nach West-Berlin. In seiner öffentlichen Rede vor dem Brandenburger Tor fordert er den sowjetischen Parteichef Gorbatschow auf, die Mauer niederzureißen und schlägt vor, Olympische Spiele in beiden Teilen der Stadt abzuhalten. Am Rande der Feierlichkeiten kommt es zu Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei.
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12.06. - 20.10.
In Kassel zeigt die documenta 8 die aktuelle Gegenwartskunst. Die künstlerische Leitung übernimmt nach der documenta 6 im Jahr 1977 zum zweiten Mal der Kunsthistoriker Manfred Schneckenburger.
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13.06.
Mehr als 100.000 Menschen aus der ganzen Bundesrepublik demonstrieren im Bonner Hofgarten für Frieden und Abrüstung und fordern von der Bundesregierung die uneingeschränkte Zustimmung zum Abbau sämtlicher Mittelstreckenraketen in Europa, der sogenannten Nulllösung.
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13. - 16.06.
Der UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar trifft zu einem Besuch in Ost-Berlin ein. Hauptgesprächsthema ist die Abrüstung in Mitteleuropa.
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14.06.
Auf einem Sonderparteitag der SPD wird Willy Brandt zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit ernannt, ein Amt, das eigens für ihn geschaffen wurde. Neuer Parteivorsitzender wird Hans-Jochen Vogel.
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14.06. - 04.10.
Als Parallelveranstaltung zur Kasseler documenta wird in Münster erstmalig die Ausstellung "Skulptur. Projekte in Münster" gezeigt.
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16.06.
Die Deutsche Bundesbank beschließt, die private Verwendung des ECU (European Currency Unit) in der Bundesrepublik zuzulassen.
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17.06.
Am letzten Tag der Bundesligasaison feiert der FC Bayern München seinen zehnten Deutschen Meistertitel.
In Wien beginnt die erste Konferenz der Vereinten Nationen über Suchtmittelgebrauch und illegalen Drogenhandel. Experten aus rund 135 Ländern beraten über internationale Zusammenarbeit und praktische Maßnahmen im Kampf gegen den Drogenmissbrauch.
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24. - 28.06.
In Ost-Berlin wird erstmals seit 1961 wieder ein evangelischer Kirchentag in der DDR durchgeführt.
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03.07.
Der Wirtschaftskontrolldienst von Baden-Württemberg teilt mit, dass bei routinemäßig durchgeführten Prüfungen am 16. Juni in Nudeln Salmonellen festgestellt wurden. Weitere Überprüfungen im ganzen Bundesgebiet bestätigen die Stichproben.
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04.07.
In Lyon wird der ehemalige Gestapo Chef von Lyon, Klaus Barbie, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in 17 Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt.
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05.07.
Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Ministerpräsident Jacques Chirac gedenken in Reims und Colombey-les-deux-Eglises der Aussöhnung zwischen Frankreich und der Bundesrepublik vor 25 Jahren durch Charles de Gaulle und Konrad Adenauer.
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06. - 11.07.
Bundespräsident Richard von Weizsäcker stattet der Sowjetunion einen Staatsbesuch ab.
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07.07.
In Herborn/Hessen kippt ein mit 36.000 Liter Benzin beladener Tanklaster wegen überhöhter Geschwindigkeit um. Das auslaufende Benzin explodiert und setzt neun Häuser in Brand, die teilweise völlig zerstört werden. Bei dem Unfall kommen fünf Menschen ums Leben.
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14.07.
Im Grenzdurchgangslager Friedland treffen in einer Woche 1.440 deutsche Übersiedler aus Ostblockstaaten ein. Das ist die höchste Zahl innerhalb einer so kurzen Frist seit Jahren.
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17.07.
Aus Anlass des 38. Jahrestages ihrer Gründung beschließt die DDR-Regierung die Abschaffung der Todesstrafe.
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20.07.
Der Sicherheitsrat der UNO verabschiedet einstimmig eine Resolution, in der sowohl der Iran als auch der Irak aufgefordert werden, den 1980 begonnen Ersten Golfkrieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden und sich auf die eigenen Territorien zurückzuziehen.
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22.07.
Der sowjetische Parteichef Gorbatschow bietet eine globale "Doppel-Null-Lösung" zur Abrüstung an.
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23.07.
Bundesarbeitsminister Norbert Blüm tritt in Chile für die Einhaltung der Menschenrechte ein. Über Blüms Auftreten kommt es in der Bundesrepublik zu heftigen Kontroversen zwischen CDU und CSU, zumal Blüm für die Aufnahme von 14 zum Tode verurteilten Chilenen in der Bundesrepublik plädiert.
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27.07.
In der Bundesrepublik entstehen zwei Aids-Forschungsinstitute. In München wird ein Zentrum für klinische Aids-Forschung errichtet, während für West-Berlin der Sitz des Deutschen Aids-Zentrums geplant ist, das am 1. Januar 1988 seine Arbeit aufnehmen soll.
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28.07.
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29.07.
In Moskau werden die Urteile gegen sechs Personen, die für die Reaktorkatastrophe im April 1986 in Tschernobyl verantwortlich erklärt wurden, verkündet. Die Strafen belaufen sich auf zwei bis zehn Jahre Arbeitslager.
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30.07.
In Ost-Berlin wird der rekonstruierte Französische Dom wieder eröffnet. Er beherbergt das Hugenottenmuseum sowie das Archiv und die Bibliothek der Französisch-Reformierten Gemeinde.
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15.08.
Die radikal feministische Gruppierung "Rote Zora" verübt in mehreren Städten der Bundesrepublik Anschläge auf Niederlassungen der Bekleidungsfirma Adler. Sie richten sich gegen die "Ausbeutung" von koreanischen Arbeiterinnen.
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16.08.
Die Deutsche Steffi Graf löst durch den Gewinn des Tennisturniers von Manhattan Beach die US-Amerikanerin Martina Navratilova als Nummer eins der Weltrangliste ab.
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17.08.
Der ehemalige Stellvertreter Adolf Hitlers, Rudolf Heß, stirbt im Alter von 93 Jahren im britischen Militärhospital in West-Berlin durch Selbstmord.
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22.08.
Nach Angaben des Bundesumweltministeriums werden in einigen Regionen der Bundesrepublik immer noch erhebliche Strahlungswerte bei Pilzen, Wildfleisch und Süßwasserfischen gemessen. Ursache ist der Reaktorunfall von Tschernobyl im April 1986.
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25.08.
Das Abkommen über wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit zwischen der DDR und der Bundesrepublik wird paraphiert.
Die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Antje Vollmer, setzt sich für die Begnadigung des seit 1972 inhaftierten früheren Terroristen Klaus Jünschke ein. Das ehemalige RAF-Mitglied habe sich eindeutig und glaubhaft vom Terrorismus losgesagt.
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26.08.
Die Bundesregierung beschließt, zum Ausgleich gegen eine seitens der DDR per 1. Juli vorgenommene Kürzung des gestaffelten Eintauschs von D-Mark durch westreisende Ostdeutsche, die Erhöhung des Begrüßungsgeldes für Besucher aus der DDR von bisher zweimal jährlich 30 D-Mark auf einmal 100 D-Mark pro Besucher und Jahr.
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27.08.
SED und SPD veröffentlichen ein gemeinsames Papier mit dem Titel "Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit". In dem Papier wird zum ersten Mal versucht, die ideologischen Gegensätze zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten herauszuarbeiten und gleichzeitig ein Konzept für eine langfristige Zusammenarbeit zu entwerfen.
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05.09.
In Ost-Berlin kommt es zu Demonstrationen unabhängiger Friedensgruppen gegen die atomare Rüstung in Ost und West. Die Sicherheitsorgane schreiten nicht ein. Beobachter vermuten die bevorstehende Reise des DDR-Staatschefs Erich Honecker in die Bundesrepublik als Grund für diese Zurückhaltung.
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07.09.
Der im Januar im Libanon verschleppte Alfred Schmidt wird freigelassen. Vom ebenfalls entführten Hoechst-Manager Rudolf Cordes gibt es weiterhin kein Lebenszeichen.
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07. - 11.09.
Zum ersten Mal in der Geschichte der beiden deutschen Staaten besucht mit Erich Honecker ein Staats- und Parteichef der DDR die Bundesrepublik. Es werden Abkommen zum Umwelt- und Strahlenschutz sowie über die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik vereinbart.
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12.09.
Dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (1944-1987) (CDU) wird von dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorgeworfen, den SPD-Spitzenkandidaten für die bevorstehenden Landtagswahlen, Björn Engholm, bespitzeln zu lassen. Am 18. September gibt Barschel sein persönliches Ehrenwort und eine eidesstattliche Erklärung ab, dass die Vorwürfe gegen ihn nicht gerechtfertigt seien.
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16.09.
In Montreal unterzeichnen Vertreter aus 46 Staaten das Internationale Abkommen zum Schutz der Ozon-Schicht. Sie verpflichten sich zu einer schrittweisen Reduzierung der Produktion des für die Zerstörung der Ozonschicht verantwortlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffs (FCKW).
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18.09. - 08.11.
Das Museum Folkwang in Essen zeigt eine Ausstellung zum Werk des norwegischen Malers und Graphikers Edvard Munch.
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19.09.
Die außerordentliche Bundesversammlung der Grünen in Oldenburg wird durch den Flügelstreit zwischen "Fundamentalisten" und "Realos" bestimmt. Eine Einigung über den Kurs der Partei wird nicht erzielt.
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24.09.
In einer Ansprache vor der UNO-Vollversammlung in New York fordert Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher die Großmächte zu weiteren Abrüstungsschritten auf.
Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand (1919-1996) besuchen gemeinsam ein in Bayern durchgeführtes Großmanöver.
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25.09.
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Barschel (1944-1987) (CDU) erklärt seinen Rücktritt. Er übernimmt damit die politische Verantwortung für die Affäre um die Bespitzelung des SPD-Spitzenkandidaten für die bevorstehende Landtagswahl, bestreitet aber jegliche persönliche Schuld.
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27.09.
US-Vizepräsident George Bush trifft bei seinem Polenbesuch sowohl mit Staatschef Wojciech Jaruzelski (1923-2014) wie auch mit Arbeiterführer Lech Walesa zusammen. Bush will nach der Lockerung der wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Polen nun die bilateralen Beziehungen normalisieren.
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29.09.
Auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington spricht sich der Sprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, für einen teilweisen Schuldenerlass für Länder der sogenannten Dritten Welt aus.
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03.10. - 03.04.
1988Die im Dresdner Albertinum stattfindende X. Kunstausstellung der DDR tabuisiert Installationen, Performances, Filmexperimente und verwandte Ausdrucksformen, derer sich junge Künstler in der DDR zunehmend bedienen.
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07.10.
In Kassel entscheidet das Bundesarbeitsgericht, dass eine Überwachung von Arbeitnehmern durch verdeckte Videokameras grundsätzlich unzulässig ist, weil dadurch ihre Persönlichkeitsrechte verletzt werden könnten.
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10.10.
Im Reichstagsgebäude in West-Berlin wird die Berliner Akademie der Wissenschaften gegründet.
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11.10.
Der "stern"-Reporter Sebastian Knauer verschafft sich im Genfer Hotel "Beau Rivage" Zugang zum Zimmer des zurückgetretenen Ministerpräsidenten von Schleswig Holstein, Uwe Barschel (1944-1987) (CDU); er findet ihn tot in der Badewanne. Der Obduktionsbericht ergibt, dass Barschel an einer Medikamentenvergiftung gestorben sei, Zeichen von Gewaltanwendung seien nicht festgestellt worden. Die Familie des Verstorbenen glaubt nicht an einen Selbstmord und lässt eine zweite Obduktion durchführen, deren Ergebnisse nicht bekannt werden. In Kiel wird ein Landtags-Untersuchungsausschuss eingerichtet, der sich mit dem gesamten Fall Barschel auseinandersetzen soll.
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13.10.
Der Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, trifft zu einem dreitägigen Besuch in Belgien ein. Er führt unter anderem Gespräche über das Ost-West-Verhältnis und den Ausbau der gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen.
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17.10.
In seiner Dankesrede zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises in Darmstadt sagt der Lyriker Erich Fried (1921-1988), Büchner hätte sich "in unserer Zeit zur ersten Generation der Baader-Meinhof-Gruppe geschlagen". Diese Äußerung provoziert heftige Proteste in der Öffentlichkeit.
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19.10.
An der New Yorker Wertpapierbörse kommt es zu einem drastischen Kurssturz. Wie in einer Kettenreaktion kippen an diesem und am folgenden Tag die Kurse in Tokyo, Sidney und Hongkong. In Europa sind die Verluste nur in Einzelfällen sehr hoch. Als Gründe für den Kursverfall werden unter anderem hohe private und öffentliche Verschuldung in den USA sowie der seit fünf Jahren anhaltende überzogene Aktienboom genannt.
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27.10.
Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt zur Herausgabe von Bildmaterial an die Polizei verpflichtet ist, wenn sie der "Aufklärung erheblicher Straftaten" dienen und die "Interessen der Betroffenen nicht nachhaltig berühren".
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28.10.
Bundeskanzler Kohl und der Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Eberhard Diepgen, unterzeichnen im Reichstagsgebäude in Berlin die Vereinbarung über die Gründung des Deutschen Historischen Museums.
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30.10.
Die Bundesrepublik und die DDR tauschen mehr als 400 Kunstwerke aus, die während des Zweiten Weltkriegs aus ihren Heimatmuseen ausgelagert worden waren.
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02.11.
Aus einer nicht genehmigten Demonstration am Bauzaun der Startbahn-West des Frankfurter Flughafens heraus werden zwei Polizisten von Angehörigen der militanten Szene erschossen und neun durch Schüsse verletzt.
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13.11.
Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass ein Ausländer, der in der DDR eingebürgert wird, automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit im Sinne des Grundgesetzes erwirbt.
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19.11.
In Hamburg ist der Konflikt um die Hafenstraße vorläufig beendet: Nach Beseitigung aller Barrikaden in und außerhalb der besetzten Häuser verzichtet der Hamburger Senat auf eine polizeiliche Räumung und unterschreibt Mietverträge mit den Bewohnern der besetzten Häuser.
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25.11.
Bei einer Durchsuchung der Umweltbibliothek der evangelischen Zionsgemeinde in Ost-Berlin nehmen DDR-Sicherheitsorgane mehrere Mitglieder von Friedens- und Umweltgruppen fest.
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27.11. - 31.03.
1988Die Staatsgalerie moderner Kunst in München präsentiert mit der Ausstellung "Entartete Kunst" eine Dokumentation zum nationalsozialistischen Bildersturm.
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03.12.
Der Bundestag beschließt, dass ab dem 1. Februar 1988 an Tankstellen kein verbleites Normalbenzin mehr angeboten werden darf.
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08.12.
Beim Gipfeltreffen von US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Parteichef Gorbatschow in Washington kommt es zum Abschluss des Vertrages zur Beseitigung der Mittelstreckenwaffen (INF).
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10.12.
Im Ruhrgebiet treten mehr als 100.000 Stahlarbeiter in den Streik. Sie protestieren damit gegen die geplante Schließung des Krupp-Hüttenwerks in Duisburg-Rheinhausen.
Der Friedensnobelpreis wird an Oscar Arias Sánchez, den Präsidenten von Costa Rica, übergeben. Er initiierte den nach ihm benannten Friedensplan, den die Staatschefs Guatemalas, El Salvadors, Honduras und Nicaraguas 1987 unterzeichneten.
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14.12.
In Santiago de Chile trifft eine Untersuchungskommission aus der Bundesrepublik ein. Sie soll Vorwürfe gegen die von Deutschen gegründete Siedlung Colonia Dignidad überprüfen.
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18.12.
In Petershagen bei Minden wird auf Anordnung des nordrhein-westfälischen Umweltministers Klaus Matthiesen (1941-1998) (SPD) das modernste Steinkohlekraftwerk der Bundesrepublik wegen überhöhten Stickoxidausstoßes nach nur einem halben Jahr Betriebsdauer stillgelegt.
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22.12.
Der Fernsehjournalist Werner Höfer (1913-1997) gibt nach einer öffentlichen Diskussion über seine NS- Vergangenheit die Moderation des "Internationalen Frühschoppens" ab.
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29.12.
Nach einem Rekordaufenthalt im Weltraum von fast elf Monaten kehrt der 43-jährige sowjetische Kosmonaut Juri Romanenko von der Weltraumstation "Mir" zur Erde zurück.
(iz/cwg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard/Wagner, Claudia: Jahreschronik 1987, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1987.html
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