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01.01.
In Prag gründen 242 Regimekritiker die Bürgerrechtsbewegung "Charta 77". Die Bürgerrechtler wollen die Unterdrückung seitens der kommunistischen Machthaber in der Weltöffentlichkeit publik machen. Unter Berufung auf die von den Ostblockstaaten unterzeichnete Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) fordern die Mitglieder der "Charta 77" die Wahrung der Menschenrechte.
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06.01.
In Brüssel nimmt die Europäische Kommission als Organ der Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ihre Arbeit auf. Sie hat die Aufgabe, die europäische Einigung voranzutreiben und besitzt zugleich ein sogenanntes Vorschlags- und Initiativmonopol.
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10.01.
Der Bundesrichter Albrecht Mayer wird wegen der Weitergabe vertraulicher Unterlagen aus dem laufenden Verfahren gegen die RAF-Terroristen in Stuttgart-Stammheim an den Chefredakteur der Zeitung "Die Welt", Herbert Kremp, von seinem Amt entbunden.
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11.01.
Die DDR-Volkspolizei beginnt die aktive Behinderung Ostdeutscher, die die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland aufsuchen wollen. Das SED-Regime will damit die Kontaktaufnahme ausreisewilliger Menschen mit der Bundesrepublik verhindern.
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12.01.
In der CSSR beginnt eine staatliche Diskriminierung der Unterzeichner der "Charta 77". So werden führende Mitglieder beispielsweise immer wieder zu stundenlangen Verhören vorgeladen.
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13.01.
Erstmals nimmt der UNO-Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Rüdiger von Wechmar (1923-2007), in New York an einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrates teil.
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18.01.
Der Schriftsteller Carl Zuckmayer stirbt in Visp/Schweiz.
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20.01.
Der Vorsitzende im Stuttgarter Baader-Meinhof-Prozess, Theodor Prinzing, muss wegen Befangenheit sein Amt abgeben.
Der Demokrat James Earl "Jimmy" Carter wird als 39. Präsident der USA vereidigt.
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31.01.
In Paris wird das "Centre National d'Art et de Culture Georges Pompidou" eröffnet. Im Centre Pompidou befinden sich mehrere öffentliche Einrichtungen. Das Forum bietet Platz für Ausstellungen großformatiger Kunstobjekte, das Untergeschoss ist dem Institut zur Erforschung, Entwicklung und Verbreitung der Musik vorbehalten. In der zweiten Etage ist eine umfangreiche Präsenzbibliothek untergebracht und in der dritten und vierten Etage das Museé National d'Art Moderne.
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01.02.
Die erste Ausgabe der Zeitschrift "Emma. Eine Zeitschrift für Frauen von Frauen", herausgegeben von der feministischen Journalistin Alice Schwarzer, erscheint in der Bundesrepublik. Schwerpunkte der Berichterstattung sind Probleme von Frauen in der Arbeitswelt, Gewalt in der Familie, die Behandlung von Vergewaltigungen durch die Justiz sowie die Auseinandersetzungen um den 218.
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05.02.
In Ost-Berlin endet die von der Bundesrepublik Deutschland veranstaltete Ausstellung "Fotografie in Wissenschaft und Technik". Das Interesse an der ersten westdeutschen Ausstellung in Ost-Berlin, die rund 150.000 Personen besucht haben, übertrifft alle Erwartungen.
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16.02.
Die Regierung der UdSSR erkennt erstmals die Europäische Gemeinschaft (EG) als Verhandlungspartner an.
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17.02.
DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker bestätigt in einem Interview mit der "Saarbrücker Zeitung", dass rund 10.000 Ostdeutsche Ausreiseanträge gestellt hätten. Eine großzügigere Reiseregelung in das westliche Ausland könne es aber nur bei Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft durch die Bundesregierung geben.
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22.02.
Die Grenzgemeinde Gorleben in Niedersachsen soll Standort einer zentralen Atommüll-Deponie werden.
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26.02.
Das Magazin "Der Spiegel" deckt die "Lauschaffäre Traube" auf. Danach wurden Telefongespräche des Atomwissenschaftlers Klaus Traube (1928-2016) vom Verfassungsschutz mit Hilfe von sogenannten Wanzen abgehört. Das Bundesinnenministerium rechtfertigt den "Lauschangriff" mit dem Hinweis, gegen Traube habe der Verdacht auf Kontaktaufnahme zu einer terroristischen Vereinigung bestanden.
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08.03.
In der Bundesrepublik läuft der Film "Stunde Null" von Edgar Reitz an. Der Film schildert die Geschehnisse in einem kleinen Dorf bei Leipzig in der kurzen Zeitspanne zwischen dem Abzug der amerikanischen Soldaten und dem Eintreffen der russischen Besatzungstruppen im Jahre 1945.
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17.03.
Der baden-württembergische Innenminister Karl Schieß (1914-1999) bestätigt in Stuttgart, dass in den Jahren 1975/76 in der Haftanstalt Stuttgart-Stammheim Gespräche zwischen RAF-Häftlingen und ihren Verteidigern abgehört wurden.
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25.03.
Vertreter Ungarns und der DDR unterzeichnen in Ost-Berlin ein neues Abkommen über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand.
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26.03. - 05.06.
In Stuttgart findet die Ausstellung "Die Zeit der Staufer" statt.
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27.03.
Auf dem Flughafen von Teneriffa/Spanien stoßen ein amerikanischer und ein niederländischer Jumbo-Jet zusammen; dabei kommen 575 Passagiere ums Leben, nur 70 können gerettet werden. Dies ist das bislang schwerste Unglück in der Geschichte der zivilen Luftfahrt.
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05.04.
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) verpflichten sich in einer gemeinsamen Erklärung, die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs in Menschenrechtsangelegenheiten als verbindlich anzuerkennen.
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07.04.
Generalbundesanwalt Siegfried Buback (1920-1977) wird zusammen mit seinem Fahrer in Karlsruhe auf offener Straße von RAF-Terroristen erschossen. Die Täter bezeichnen in einem Bekennerschreiben Buback als "Akteur des Systems", der unter anderem die "Ermordung" Ulrike Meinhofs "inszeniert und geleitet" habe, und daher "hingerichtet" worden sei.
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13.04.
Der oppositionelle DDR-Schriftsteller Reiner Kunze, der in der DDR starken Repressionen ausgesetzt war, siedelt in die Bundesrepublik über.
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22.04.
Nach dem Bruch eines Sicherheitsventils auf der norwegischen Bohrinsel "Bravo" ergießen sich stündlich 170 Tonnen Rohöl ins Meer. Acht Tage lang droht der Nordsee und den Anliegerstaaten eine Umweltkatastrophe bisher ungekannten Ausmaßes, dann kann das Leck geschlossen werden.
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28.04.
Das Stuttgarter Oberlandesgericht verurteilt die Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe (1944-1977) zu lebenslanger Haftstrafe. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die Angeklagten sich des Mordes in vier und des Mordversuches in 34 Fällen sowie der Bildung einer kriminellen Vereinigung schuldig gemacht haben.
Der ehemalige Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Sepp Herberger, stirbt im Alter von 80 Jahren in Mannheim.
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05.05.
Der frühere Bundeswirtschaftsminister und Bundeskanzler Ludwig Erhard stirbt im Alter von 80 Jahren in Bonn.
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11.05.
Gründung der "Umweltschutzpartei" (USP) in Niedersachsen. Am 16.11. wird die Partei in "Grüne Liste Umweltschutz" (GLU) umbenannt.
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17.05.
Die Parlamentswahlen in Israel führen zu einem Sieg des rechtsgerichteten Likud-Blocks mit dem Spitzenkandidaten Menachem Begin (1913-1992). Die seit der Gründung des Staates ununterbrochen regierende Arbeiterpartei muss sich geschlagen geben.
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18.05.
In Genf unterzeichnen die Vertreter von 33 Staaten eine "Konvention über das Verbot der Anwendung umweltverändernder Techniken für militärische oder andere feindselige Zwecke".
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20.05.
In Paris startet der Orient-Express "Paris - Istanbul", einer der berühmtesten und luxuriösesten Züge der Eisenbahngeschichte, zu seiner letzten Fahrt. Der Orient-Express war 1883 zu seiner Jungfernfahrt eingesetzt worden.
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27.05.
Der Bundestag verabschiedet eine Wehrdienst-Novelle, nach der Wehrpflichtige künftig ohne Gewissensprüfung zwischen Bundeswehr und Zivildienst wählen dürfen.
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29.05.
Vertreter Polens und der DDR unterzeichnen in Ost-Berlin ein neues Abkommen über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand.
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01.06.
Bundestagspräsident Karl Carstens (CDU) erteilt dem bulgarisch-amerikanischen "Verpackungskünstler" Christo eine Absage für dessen Pläne, das unmittelbar an der Berliner Mauer gelegene Reichstagsgebäude zu verpacken.
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02.06.
Im sogenannten kleinen Baader-Meinhof-Prozess verurteilt das Landgericht Kaiserslautern Manfred Grashof und Klaus Jünschke wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes zu lebenslanger Haft.
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16.06.
Als Nachfolger des zurückgetretenen Nikolai W. Podgorny (1903-1983) übernimmt der Generalsekretär der KPdSU, Leonid I. Breschnew (1906-1982), auch das Amt des Staatspräsidenten.
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20.06.
Manfred Krug, einer der beliebtesten Schauspieler und Sänger der DDR, siedelt mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland über. Seit seiner öffentlichen Kritik an der Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR war Krug zunehmend Schikanen und Repressalien durch die Polizei und den Staatssicherheitsdienst (MfS) der DDR ausgesetzt.
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25.06.
Mit einer feierlichen Grundsteinlegung beginnt in Dresden der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörten, weltberühmten Semper-Oper.
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27.06.
Frankreich entlässt seine letzte afrikanische Kolonie, Dschibuti, in die Unabhängigkeit.
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29.06. - 02.10.
Erstmalig wird auf der documenta 6 mit Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte, Werner Tübke (1929-2004) und Fritz Cremer Kunst aus der DDR gezeigt.
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30.06.
In der Bundesrepublik läuft der Film "Aus einem Deutschen Leben" von Theodor Kotulla (1928-2001) an. Der Film geht anhand des Lebenslaufs von Rudolf Höß der Frage nach, wie es möglich ist, dass aus einem durchschnittlichen, unauffälligen Arbeiter der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz wird.
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03.07.
In Münster wird eine unter freiem Himmel stattfindende Ausstellung unter dem Leitthema "Skulptur im öffentlichen Raum" eröffnet. In den Parks und Grünanlagen der Stadt sind unter anderem Arbeiten des Kölners Ulrich Rückriem und des US-Amerikaners Claes Oldenburg zu sehen.
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12.07.
In Anwendung der Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) nehmen erstmals auch Beobachter der Bundesrepublik an einem militärischen Manöver des Ostblocks teil.
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20.07.
Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilt die vier Terroristen, die 1975 die deutsche Botschaft in Stockholm überfielen, zu lebenslanger Haft. Damals waren zwei Diplomaten ermordet worden.
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30.07.
Der Vorstandsvorsitzende der Dresdner Bank, Jürgen Ponto (1923-1977), wird in seiner Villa im Taunus bei einem Entführungsversuch von den Terroristen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt erschossen.
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04.08.
Der Philosoph Ernst Bloch stirbt in Tübingen.
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08.08.
In West-Berlin eröffnet die Staatliche Kunsthalle.
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09.08.
Aufgrund der neuesten alarmierenden Daten zur wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Entwicklung beruft Bundeskanzler Helmut Schmidt während der Sommerpause überraschend das Bonner Wirtschaftskabinett in Hamburg ein.
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16.08.
Der US-amerikanische Rock-'n'-Roll-Musiker Elvis Presley stirbt in Memphis/Tennessee an einem Herzversagen.
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23.08.
Verhaftung des DDR-Regimekritikers Rudolf Bahro wegen der Veröffentlichung von Auszügen aus seinem Buch "Die Alternative" in der Bundesrepublik sowie unter dem Vorwurf nachrichtendienstlicher Tätigkeit. Am 30.6.1978 wird Bahro zu acht Jahren Haft verurteilt. 1979 wird er aus der DDR ausgebürgert und reist in die Bundesrepublik aus.
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05.09.
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hanns Martin Schleyer, wird in Köln von Terroristen entführt. Dabei werden Schleyers Fahrer und drei Sicherheitsbeamte erschossen. Die Entführer fordern die Freilassung von elf inhaftierten Terroristen, darunter Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe (1944-1977).
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11.09.
Die Deutsche Bundesbahn stellt mit zwei Sonderfahrten ihre letzten beiden Dampflokomotiven außer Dienst.
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12.09.
Der inhaftierte Bürgerrechtler und Mitbegründer der Black-Consciousness-Bewegung, Stephen Biko (1946-1977), erliegt in Südafrika den Folgen von Folterungen und Misshandlungen vonseiten der Polizei.
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14.09.
Die Bundesregierung beschließt unter anderem Steuerentlastungen und Verbesserungen der Abschreibungsmöglichkeiten zur Förderung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.
Im Rheinischen Landesmuseum Bonn stellt der Künstler Christo sein Projekt "Wrapped Reichstag" vor, das jedoch Bundestagspräsident Karl Carstens abermals ablehnt. Erst im Sommer 1995 wird die spektakuläre Reichstags-Verhüllung realisiert.
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19.09.
Die deutsche Literaturvereinigung "Gruppe 47" löst sich 30 Jahre nach ihrer Gründung formell auf.
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22. - 23.09.
Die USA und die UdSSR vereinbaren eine Verlängerung des SALT-I-Vertrages (Strategic Arms Limitation Talks).
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04.10.
Beginn der ersten KSZE-Folgekonferenz in Belgrad.
Wegen antisemitischer Äußerungen werden an der Bundeswehrhochschule München elf Leutnants dienstenthoben und müssen mit ihrer Entlassung rechnen.
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05.10.
Vertreter der Tschechoslowakei und der DDR unterzeichnen in Ost-Berlin ein neues Abkommen über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand.
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07.10.
In Ost-Berlin kommt es am Rande eines Konzerts auf dem Alexanderplatz im Rahmen der Festveranstaltungen zum Nationalfeiertag der DDR zu schweren Zusammenstößen zwischen Jugendlichen und der Volkspolizei.
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09.10.
Der Journalist Günter Wallraff präsentiert in Bonn sein Buch "Der Aufmacher", in dem die journalistische Praxis der "Bild"-Zeitung dargestellt wird. Kernaussage des Buches ist, dass im Kampf um Auflagenzahlen Nachrichten verfälscht und Menschen verunglimpft werden. Der Springer-Konzern, der die "Bild"-Zeitung herausgibt, wehrt sich mit mehreren Prozessen gegen die Vorwürfe, kann aber Wallraff nicht widerlegen.
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13.10.
Palästinensische Terroristen entführen die Lufthansa-Maschine "Landshut" nach Mogadischu/Somalia und wollen damit die Forderung der Schleyer-Entführer nach der Entlassung inhaftierter RAF-Häftlinge unterstützen.
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18.10.
Der 1973 aufgestellten Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes, GSG 9 (Grenzschutzgruppe 9), gelingt es, die entführte Lufthansa-Maschine "Landshut" in Mogadischu zu stürmen und die Geiseln zu befreien. Am selben Tag begehen die zu lebenslanger Haft verurteilten Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe (1944-1977) in Stuttgart-Stammheim Selbstmord.
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19.10.
Der am 5. September entführte Hanns Martin Schleyer wird im Kofferraum eines Autos in Mülhausen/Elsaß tot aufgefunden. Kurz zuvor hatte die RAF in einer Erklärung bekanntgegeben: "Wir haben nach 43 Tagen Hanns Martin Schleyers klägliche und korrupte Existenz beendet. Herr Schmidt, der in seinem Machtkalkül von Anfang an mit Schleyers Tod spekulierte, kann ihn in der Rue Charles Péguy in Mülhausen in einem grünen Audi 100 mit Bad Homburger Kennzeichen abholen. Für unseren Schmerz und unsere Wut über die Massaker von Mogadischu und Stammheim ist sein Tod bedeutungslos..." In der Bundesrepublik beginnt eine Großfahndung nach 16 namentlich bekannten Terroristen, denen die Morde an Buback, Ponto und Schleyer vorgeworfen werden.
In der größten Polizeiaktion der Geschichte Südafrikas werden zahlreiche Bürgerrechtler, die sich gegen die Unterdrückung durch das Apartheid-Regime engagieren, verhaftet sowie mehrere oppositionelle Organisationen verboten.
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04.11.
Der UNO-Sicherheitsrat beschließt einstimmig ein unbefristetes Waffenembargo gegen Südafrika. Dadurch soll die Regierung in Pretoria zur Aufgabe ihrer Politik der Apartheid gezwungen werden.
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09.12.
Unter Vorsitz von Willy Brandt konstituiert sich die internationale "Nord-Süd-Kommission". Das Gremium soll Vorschläge für einen Ausgleich zwischen den Industrienationen und den Staaten der "Dritten Welt" ausarbeiten.
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10.12.
Der Friedensnobelpreis wird an die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" vergeben.
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12.12.
In Bonn wird die Sekretärin im Verteidigungsministerium, Renate Lutze, festgenommen. Sie steht unter dem Verdacht, jahrelang für den DDR-Staatssicherheitsdienst spioniert zu haben.
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24.12.
In der schweizerischen Ortschaft Vevey stirbt der britische Schauspieler Charles Spencer "Charlie" Chaplin.
(iz/cwg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard/Wagner, Claudia: Jahreschronik 1977, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1977.html
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