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01.01.
In der Bundesrepublik tritt eine Verordnung in Kraft, die Autofahrer zum Anlegen des Sicherheitsgurtes verpflichtet. Außerdem wird eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen empfohlen.
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03.01.
In der Zeitung "Frankfurter Rundschau" wird ein Gedicht mit dem Titel "Artikel 3" von Alfred Andersch veröffentlicht, das heftige Kontroversen in der Öffentlichkeit auslöst. Der Schriftsteller übt in seinem Werk scharfe Kritik an der Praxis des Radikalenerlasses in der Bundesrepublik und vergleicht sie mit der Verfolgung Andersdenkender unter dem NS-Regime.
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09.01.
Das Essener Landgericht verurteilt im Zusammenhang mit dem "Bundesligaskandal" neun Fußballspieler wegen Meineids zu Geldstrafen. Die Spieler hatten 1971 Bestechungsgelder angenommen, um bewusst eine Niederlage im Spiel gegen den abstiegsgefährdeten Verein Arminia Bielefeld herbeizuführen. 1972 schworen sie in einem Prozess, kein Geld bekommen zu haben. Im Dezember 1975 gaben sie zu, Schmiergelder erhalten zu haben.
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23.01.
Der Bundestag verabschiedet ein neues Jugendarbeitsschutzgesetz. Für Jugendliche wird unter anderem die Fünf-Tage-Woche, der Acht-Stunden-Tag, die Vierzig-Stunden-Woche und die Erhöhung des Urlaubs von 24 auf 25-30 Urlaubstage eingeführt.
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26.01.
Das Hochschulrahmengesetz regelt erstmals einheitlich für das Bundesgebiet Grundsätze für die zeitgemäße Hochschule. Leitziel ist unter anderem die Gesamthochschule und die studentische Mitbestimmung.
In Ost-Berlin wird ein West-Berliner wegen "staatsfeindlichen Menschenhandels" sowie "staatsfeindlicher Hetze" zu 15 Jahren Haft verurteilt. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, Bürger der DDR und der Tschechoslowakei zur Flucht in den Westen verholfen zu haben.
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31.01.
119 Bilder des Künstlers Pablo Picasso werden aus dem Papstpalast in Avignon geraubt.
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01.02.
Der Physiker Werner Heisenberg stirbt in München.
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05.02.
Die Stadt Köln und das Sammlerpaar Irene und Peter (1925-1996) Ludwig schließen einen Schenkungsvertrag ab. Die Stadt erhält 350 Werke moderner Kunst und gründet im Gegenzug das Museum Ludwig.
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12.02.
Der Bundestag verabschiedet ein Reformgesetz zum Paragraphen 218. Danach wird bei einem Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten nach der Empfängnis bei ethischer, medizinischer oder sozialer Notlage der Frau Straffreiheit gewährt.
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29.02.
Die CDU/CSU-Mehrheit im Bundesrat verweigert einem Änderungsentwurf für die "Grundsätze über die Mitgliedschaft von Beamten in extremen Organisationen", dem sogenannten Radikalenerlass, ihre Zustimmung. Die Ausführung des Erlasses, nach dem Mitglieder "extremer Organisationen" aus dem öffentlichen Dienst ferngehalten werden können, wird in den einzelnen Bundesländern infolgedessen unterschiedlich gehandhabt.
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11.03.
An der Schaubühne am Halleschen Ufer in West-Berlin findet die posthume Uraufführung von Bertolt Brechts Dramenfragment "Der Untergang des Egoisten Fatzer" statt.
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16.03.
Das neue Strafvollzugsgesetz in der Bundesrepublik reformiert den Strafvollzug und verstärkt die Resozialisierungsmöglichkeiten für Strafgefangene.
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18.03.
Der Bundestag beschließt das Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer. Das Gesetz gilt in Unternehmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten. Es sichert den Arbeitnehmern mehr Mitspracherecht in den Unternehmen zu.
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30.03.
Zwischen der Bundesrepublik und der DDR wird in Bonn ein Abkommen über die Verbesserung der Post- und Fernmeldeverbindungen zwischen den beiden deutschen Staaten unterzeichnet.
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01.04.
In Bonn wird der Neubau des Bundeskanzleramtes fertiggestellt und dem ersten Hausherrn, Bundeskanzler Helmut Schmidt, übergeben.
Der Maler und Bildhauer Max Ernst, einer der bedeutendsten Vertreter des Surrealismus, stirbt in Paris.
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04.04.
In Kambodscha wird Prinz Norodom Sihanuk (1922-2012) als Staatsoberhaupt vom Führer der radikal-kommunistischen Roten Khmer, Khieu Samphan, abgelöst. Zum Ministerpräsidenten wird der amtierende Generalsekretär der Roten Khmer, Pol Pot (1925-1998), ernannt. Im Verlauf der folgenden radikalen Umgestaltung von Staat und Gesellschaft werden nach Schätzungen zwischen ein und zwei Millionen Menschen ermordet.
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07.04.
Das Bundeskabinett beschließt in Bonn, gemeinsam mit Großbritannien und Italien die Produktion des Kampfflugzeuges "Tornado" aufzunehmen, das den "Starfighter" ablösen soll. Der "Starfighter" war besonders wegen seiner hohen Absturzrate umstritten.
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09.04.
Vertreter der USA und der UdSSR erzielen in Moskau Einigung über den Abschluss eines Abkommens über unterirdische zivile Atomversuche, das eine gegenseitige Kontrolle vorsieht.
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14.04.
In der westsibirischen Stadt Omsk werden der Regimekritiker und Physiker Andrej D. Sacharow (1921-1989) und seine Frau Jelena Bonner (1923-2011) von der Polizei festgenommen. Sacharow ist der führende Kopf der Bürger- und Menschenrechtsbewegung in der UdSSR. Für seinen Einsatz für politisch und religiös Verfolgte wurde er 1975 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
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15.04.
In der DDR werden die Befugnisse des Ministerrates auf Kosten des Staatsrates erweitert.
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22.04.
Ein Strafrechtsänderungsgesetz in der Bundesrepublik stellt die verfassungsfeindliche Befürwortung von Gewalt sowie die Verbreitung und den Bezug von Schriften, die Straftaten befürworten, unter Strafe.
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23.04.
Auf dem Platz des ehemaligen Berliner Stadtschlosses in Ost-Berlin wird der "Palast der Republik" eingeweiht. Das Gebäude ist unter anderem als künftiger Sitz der Volkskammer vorgesehen.
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30.04.
In der Druckindustrie der Bundesrepublik beginnt ein landesweiter Streik. Die Arbeitgeber reagieren mit der ersten bundesweiten Aussperrung. Zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften können mehrere Tage nicht erscheinen.
Der italienische Ministerpräsident Aldo Moro (1916-1978) tritt zurück, da sein Wirtschafts- und Finanzprogramm keine Mehrheit im Parlament findet. Sein Nachfolger wird nach den Neuwahlen im Juli der Christdemokrat Giulio Andreotti (1919-2013).
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09.05.
Die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof wird erhängt in ihrer Zelle aufgefunden. Laut Angaben der Gefängnisleitung beging sie Selbstmord. Nach dem Bekanntwerden ihres Todes kommt es im In- und Ausland zu Gewalttätigkeiten und Protestkundgebungen. Es wird der Verdacht geäußert, dass es sich nicht um Selbstmord gehandelt habe, und die Frage nach der Mitschuld der Polizei beziehungsweise des Staates gestellt.
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18.05.
In Bonn beginnt der Zirkus Roncalli seine erste Vorführung. Das von dem Grafiker Bernhard Paul und dem Künstler André Heller gegründete Unternehmen soll die Poesie und Romantik des klassischen Zirkus der Jahrhundertwende wiederbeleben. Der Zirkus ist nach dem Familiennamen des populären Papstes Johannes XXIII. (1881-1963) benannt.
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18. - 22.05.
Auf dem IX. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in Ost-Berlin wird ein neues Programm und ein neues Parteistatut angenommen. Erich Honecker wird zum Generalsekretär der Partei gewählt.
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19.05.
Das Bundeskabinett verabschiedet neue Richtlinien zur Abwehr von Extremisten im öffentlichen Dienst. Unter anderem dürfen Ablehnungen von Bewerbern nur noch mit gerichtsverwertbaren Tatsachen begründet werden.
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26.05.
Der Philosoph Martin Heidegger stirbt in Freiburg.
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27.05.
Das Zentralkomitee (ZK) der SED, der Vorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) und der Ministerrat der DDR beschließen gemeinsam die planmäßige Verbesserung der "Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen" für die Zeit von 1976 bis 1980. So sollen unter anderem die Mindestlöhne und die Mindestrenten erhöht werden.
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28.05.
Vertreter der Sowjetunion und der USA unterzeichnen ein Abkommen über die Begrenzung unterirdischer Kernwaffenversuche.
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30.05.
An der Volksbühne in Ost-Berlin wird Heiner Müllers Theaterstück "Die Bauern" uraufgeführt.
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10.06.
Der Bundestag beschließt erstmals ein Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität.
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14.06.
Der Bundestag verabschiedet das neue Eherecht. Danach werden Scheidungen nicht mehr mit der Schuld eines Partners, sondern mit dem Scheitern der Ehe begründet (Zerrüttungsprinzip). Auch wird der Unterhaltsanspruch neu geregelt, der bisher an die Schuldfrage geknüpft war.
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15.06.
An der innerdeutschen Grenze bei Eschwege bringen DDR-Grenzsoldaten zwei Beamte des Bundesgrenzschutzes (BGS) in ihre Gewalt, die bei einem Streifengang die Grenze zur DDR überschritten hatten. Nach dreitägigen Verhören werden die beiden BGS-Beamten abgeschoben.
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16.06.
In Soweto, einer überwiegend von Schwarzen bewohnten Vorstadt von Johannesburg in Südafrika, brechen blutige Unruhen aus. Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Massenproteste durch die südafrikanische Polizei kommen bis Ende Juni 176 Menschen zu Tode.
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19.06.
König Carl XVI. Gustaf von Schweden heiratet in Stockholm die deutsche Dolmetscherin Silvia Sommerlath.
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20.06.
Der UN-Sicherheitsrat in New York verurteilt einstimmig die massive Gewaltanwendung der Sicherheitskräfte in Südafrika gegenüber schwarzen Demonstranten.
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24.06.
Der Bundestag verabschiedet das sogenannte Anti-Terrorismus-Gesetz. Danach wird die "Bildung terroristischer Vereinigungen" als neuer Straftatbestand in das Strafgesetzbuch aufgenommen.
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01.07.
In der Bundesrepublik tritt ein neues Namensrecht in Kraft. Ehepaare können künftig selbst entscheiden, ob sie den Familiennamen des Mannes, der Frau oder einen Doppelnamen annehmen.
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04.07.
Ohne Absprache mit ugandischen Behörden befreit eine israelische Spezialeinheit auf dem ugandischen Flughafen Entebbe 102 Geiseln aus einem am 27. Juni von deutschen und irakischen Terroristen entführten Flugzeug. Bei der Aktion kommen 31 Menschen, darunter drei Geiseln, ums Leben.
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07.07.
Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann stirbt im Alter von 76 Jahren in Essen.
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10.07.
Durch eine Explosion in einem Chemiewerk kommt es im oberitalienischen Seveso zu einer der größten Umweltkatastrophen dieses Jahrhunderts. Hochgiftiges TCDD (Dioxin) wird freigesetzt, das bereits in geringen Mengen Verätzungen der Haut auslöst, Schädigungen innerer Organe hervorruft, ungeborenes Leben schädigt und zu Veränderungen in der Erbsubstanz führt.
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17.07. - 01.08.
Die XXI. Olympischen Sommerspiele in Montreal/Kanada, die nach dem Terroranschlag von München 1972 im Zeichen strenger Sicherheitsmaßnahmen stehen, sind vom ersten großen Olympischen Boykott betroffen. Aus Protest gegen die Teilnahme Neuseelands reisen 24 afrikanische Mannschaften vorzeitig ab. Anlass für den Boykott war die Tournee einer neuseeländischen Rugby-Mannschaft durch den Apartheid-Staat Südafrika.
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24.07.
Wegen schwerer Grenzzwischenfälle, in denen Grenzsoldaten der DDR unter anderem von der Schusswaffe Gebrauch machten, kommt es zu erheblichen Belastungen des Verhältnisses zwischen der DDR und der Bundesrepublik.
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27.07.
Ein schweres Erdbeben in der nordchinesischen Stadt Tangschan fordert über 650.000 Menschenleben. Dies ist die bislang höchste nachgewiesene Zahl an Opfern, die durch ein Erdbeben verursacht wurde.
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30.07.
Die Mindestlöhne in der DDR werden von 350 auf 400 Mark der DDR erhöht.
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02.08.
Der Regisseur Fritz Lang stirbt in Los Angeles.
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04.08.
In der Bundesrepublik wird eine Bund-Länder-Kommission zur Erarbeitung einer Ausländerbeschäftigungspolitik gebildet.
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10.08.
Der Maler und Grafiker Karl Schmidt-Rottluff, Gründungsmitglied der Künstlervereinigung Die Brücke und Initiator des Brücke-Museums, stirbt in Berlin.
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18.08.
Der Pfarrer Oskar Brüsewitz (1929-1976) setzt sich auf dem Marktplatz der Stadt Zeitz/DDR aus Protest gegen die DDR-Regierung selbst in Brand. Vier Tage später erliegt er seinen Verletzungen.
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06.09.
Als erster hochrangiger Politiker der DDR trifft Außenminister Oskar Fischer in Großbritannien zu einem offiziellen Besuch ein.
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09.09.
Der Tod des chinesischen Parteichefs Mao Tse-tung wird bekanntgegeben. Nach dem Ableben des Staatsgründers entbrennt der Streit um seine Nachfolge.
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19.09.
Der schweizerische Schriftsteller Max Frisch wird mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
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22.09.
Joseph Kardinal Höffner (1906-1987) wird in Fulda zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Höffner tritt die Nachfolge des am 24. Juli verstorbenen Julius Döpfner (1913-1976) an.
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03.10.
Wahl zum 8. Deutschen Bundestag. Trotz erheblicher Stimmengewinne der CDU/CSU, die 48,6 Prozent der Stimmen erhält, geht die sozial-liberale Koalition mit 42,6 Prozent für die SPD und 7,9 Prozent für die FDP als Sieger aus der Wahl hervor.
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07.10.
Der bisherige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Helmut Kohl, legt sein Amt nieder und wird Oppositionsführer im Bundestag.
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17.10.
Bei den Wahlen zur Volkskammer der DDR erhalten nach offiziellen Angaben die von der SED geführten Parteien der Nationalen Front 99,86 Prozent der abgegebenen Stimmen.
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21.10.
Die Bundesrepublik wird für zwei Jahre als Mitglied in den UN-Sicherheitsrat gewählt.
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29.10.
Konstituierende Sitzung der Volkskammer in der DDR. Horst Sindermann (1915-1990), bisher Vorsitzender des Ministerrates, wird zum Präsidenten der Volkskammer, Erich Honecker zum Vorsitzenden des Staatsrates und des Verteidigungsrates und Willi Stoph zum Vorsitzenden des Ministerrates gewählt. Damit unterstehen Honecker als SED-Generalsekretär die drei wichtigsten Ämter im Staat.
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30.10.
Bei Brokdorf finden erste Demonstrationen gegen den Bau eines Kernkraftwerkes statt. Dabei kommt es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und rund 400 militanten Kernkraftgegnern, die den Bauplatz besetzen wollen. Die Polizei setzt Tränengas sowie Wasserwerfer ein und geht mit Schlagstöcken gegen die Besetzer vor. Im Laufe des Novembers nehmen die Auseinandersetzungen immer heftigere Ausmaße an.
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01.11.
In West-Berlin wird das erste sogenannte Frauenhaus eröffnet, in dem Frauen Zuflucht finden, denen von Männern Gewalt angetan wurde.
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02.11.
In den USA wird der Demokrat James Earl "Jimmy" Carter zum 39. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt.
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03.11.
Der Schriftsteller Reiner Kunze wird nach der Veröffentlichung von "Die wunderbaren Jahre" in einem Verlag der Bundesrepublik aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Der Prosaband beschreibt in Momentaufnahmen aus dem Alltag die DDR-Jugend, die zu Anpassung und Gehorsam erzogen wird.
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05.11.
Der UNO-Sozialausschuss verurteilt sechs westliche Staaten, darunter die Bundesrepublik, wegen nuklearer und militärischer Zusammenarbeit mit dem "rassistischen Minderheitenregime Südafrikas".
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12.11.
Das umstrittene Datenschutzgesetz, von der CDU/CSU-Opposition im Bundestag abgelehnt, wird von den CDU-regierten Ländern Niedersachsen und Saarland im Bundesrat gebilligt. Diese Durchbrechung der Unionsfront wird als koalitionspolitisches Signal an die FDP gewertet.
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15.11.
Die Deutsche Bundespost stellt in West-Berlin die ersten Tastentelefone vor. Sie sollen in den nächsten Jahren die in der Bundesrepublik üblichen Apparate mit Wählscheibe ersetzen.
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16.11.
Während einer Tournee des Liedermachers Wolf Biermann durch die Bundesrepublik beschließt das Politbüro der DDR dessen Ausbürgerung. Begründet wird die Entscheidung damit, dass sich sein Programm in der Bundesrepublik gegen die DDR und den Sozialismus richte.
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17.11.
In einer Petition von dreizehn führenden Intellektuellen der DDR wird gegen die Ausbürgerung Biermanns protestiert.
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19.11.
Die CSU-Landesgruppe beschließt in Wildbad Kreuth die Auflösung der Bundestagsfraktionsgemeinschaft mit der CDU. Der Beschluss wird am 12. Dezember aufgehoben.
In Dessau/DDR wird die Rekonstruktion des Bauhauses nach den von Walter Gropius 1925 entworfenen Plänen abgeschlossen. In dem Gebäude sollen Ausstellungen mit Arbeiten der früheren Hochschule für Gestaltung stattfinden.
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26.11.
Willy Brandt wird Vorsitzender der Sozialistischen Internationale.
Der Regime-Kritiker Robert Havemann wird in der DDR unter Hausarrest gestellt.
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29.11.
Der Karstadt-Konzern übernimmt das in finanzielle Bedrängnis geratene Großversandhaus Neckermann.
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10.12.
Für 1976 wird zunächst kein Friedensnobelpreis vergeben. 1977 wird den Britinnen Mairead Corrigan und Betty Williams der Preis nachträglich für 1976 verliehen. Sie haben die Bewegung "Community of the Peace People" gegründet, in der katholische und protestantische Frauen gemeinsam für die Versöhnung der Konfessionen in Nordirland kämpfen.
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14.12.
Der Industriellensohn Richard Oetker wird entführt. Nachdem die Zahlung von 21 Millionen D-Mark Lösegeld erfolgt ist, wird Oetker am 16. Dezember wieder freigelassen.
In Bonn konstituiert sich der neue Bundestag und wählt Karl Carstens (CDU) zum Bundestagspräsidenten.
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15.12.
Der Bundestag wählt Helmut Schmidt erneut zum Bundeskanzler einer sozial-liberalen Koalition.
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York nimmt den Vorschlag von Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher über eine Anti-Terrorismus-Konvention an. Darin wird unter anderem festgelegt, auf Forderungen von Geiselnehmern unter keinen Umständen einzugehen.
(iz/cwg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard/Wagner, Claudia: Jahreschronik 1976, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1976.html
Zuletzt besucht am: 07.11.2024