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01.01.
Zum Jahresbeginn treten in der Bundesrepublik eine Reihe von Gesetzesänderungen in Kraft: Das Wohngeld wird erhöht, erstmals wird das neu geschaffene Kindererziehungsgeld gewährt, und beim Arbeitslosengeld treten Verbesserungen vor allem für die älteren Arbeitnehmer ein.
Portugal und Spanien treten der Europäischen Gemeinschaft bei, damit erhöht sich deren Mitgliederzahl auf zwölf Staaten.
US-Präsident Ronald Reagan wendet sich in einer Fernsehansprache an das sowjetische und der sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow an das US-amerikanische Volk. Beide Politiker unterstreichen in den Ansprachen ihren Willen zur Abrüstung.
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07.01.
Mehrere tausend Polizisten räumen das Hüttendorf, das Gegner der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf im Taxöldner Forst errichtet haben.
US-Präsident Reagan verhängt einen totalen Wirtschaftsboykott gegen Libyen. Der Appell an die Verbündeten der USA, sich am Boykott zu beteiligen, stößt auf Ablehnung. Die Bundesregierung lehnt, wie auch andere europäische Staaten, eine Beteiligung ab.
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14.01.
Das Bundesverfassungsgericht erklärt den Ausschluss der Grünen von den Beratungen der Geheimdienstetats im Deutschen Bundestag für verfassungskonform.
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15.01.
Der sowjetische Parteichef Gorbatschow schlägt in Moskau einen Drei-Stufen-Plan für den Abbau aller Atomwaffen bis zum Jahr 2000 vor. Der Westen reagiert überwiegend positiv auf seine Vorschläge.
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16.01.
Anträge der SPD und der Grünen, den Umweltschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen, scheitern im Bundestag an der Haltung der CDU/CSU.
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20.01.
Frankreichs Staatschef François Mitterrand (1916-1996) und die britische Premierministerin Margaret Thatcher geben im nordfranzösischen Lille den Bau eines Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal bekannt. Die Bauarbeiten werden 1994 abgeschlossen.
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23.01.
In Düsseldorf stirbt der Künstler Joseph Beuys im Alter von 64 Jahren.
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28.01.
Kurz nach dem Start explodiert die amerikanische Raumfähre "Challenger". Alle sieben Besatzungsmitglieder, darunter zwei Frauen, kommen bei der bisher schwersten bekannten Katastrophe der Raumfahrt ums Leben. Die NASA setzt daraufhin alle bemannten Raumflüge auf unbestimmte Zeit aus.
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30.01.
Die beabsichtigte Uraufführung des Films "Stammheim" von Reinhard Hauff in Hamburg muss wegen Tumulten verschoben werden. Die szenische Rekonstruktion des Prozesses gegen die Terroristen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe (1944-1977) stellt Fragen nach gesellschaftlicher Verantwortung für politisch motivierte Gewalt und Gegengewalt.
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03.02.
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, dass der Bundestagsabgeordnete Otto Schily gegen Bundeskanzler Helmut Kohl am 29. Januar Strafanzeige wegen des Verdachts der Falschaussage vor den Untersuchungsausschüssen im Bundestag und im Mainzer Landtag in der Parteispenden-Affäre erstattet hat. Am 20. Februar nimmt die Koblenzer Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Bundeskanzler auf, das am 20. Mai aufgrund mangelnder Beweise eingestellt wird.
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06.02.
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR wird für "vorbildliche Pflichterfüllung im Interesse des ganzen werktätigen Volkes" mit dem Karl-Marx-Orden und einem Ehrenbanner des Zentralkomitees (ZK) der SED ausgezeichnet.
In der Worpsweder Zionskirche werden Malereien der Künstlerin Paula Modersohn-Becker entdeckt.
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07.02.
Der Präsident Haitis, Jean-Claude Duvalier (1951-2014), genannt "Baby Doc", wird nach monatelangen Unruhen gestürzt und muss das Land verlassen. Ein militärisch-ziviles Gremium übernimmt die Regierungsgeschäfte. "Baby Doc" hatte 1971 die Macht von seinem Vater François (1907-1971), genannt "Papa Doc", übernommen und mit Hilfe der paramilitärischen Organisation Tontons Macoutes (Schreckgespenster) dessen Terrorregime fortgesetzt.
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11.02.
Auf der Glienicker Brücke zwischen West-Berlin und Potsdam werden der sowjetische Regimekritiker Anatoli Schtscharanski sowie drei westliche Agenten gegen fünf östliche Agenten ausgetauscht.
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13.02.
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19.02.
Der Präsident der DDR-Volkskammer, Horst Sindermann (1915-1990), trifft zu einem viertägigen Besuch in Bonn ein. Er ist der ranghöchste DDR-Politiker, der bisher die Bundesrepublik besucht hat.
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25.02.
In Moskau wird der XXVII. Parteitag der KPdSU eröffnet. Parteichef Gorbatschow kündigt "radikale Reformen" in der Wirtschaft an.
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26.02.
Unter dem Druck der Opposition und der USA sowie der Rebellion eigener Anhänger verlässt der philippinische Präsident Ferdinand E. Marcos (1917-1989) die Philippinen und geht ins Exil nach Hawaii. Neue Präsidentin wird Corazón Aquino (1933-2009).
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27.02.
Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme (1927-1986) wird in Stockholm von einem Unbekannten erschossen.
Mit der Ausstellung "Die Maler und das Theater im 20. Jahrhundert" wird die Kunsthalle "Schirn" in Frankfurt/Main eröffnet.
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07.03.
Als neuer Jugendsender des Rundfunks der DDR wird das Jugendradio DT 64 eingeführt.
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13.03.
Die Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz in West-Berlin geben bekannt, dass das Gemälde "Der Mann mit dem Goldhelm" nicht - wie bisher angenommen - von dem niederländischen Maler Rembrandt (1606-1669) stammt.
Der ehemalige Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier stirbt in Remagen.
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15.03.
Bundeskanzler Helmut Kohl und DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker treffen am Rande der Trauerfeierlichkeiten für den ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme (1927-1986) in Stockholm zusammen.
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16.03.
Aus den Parlamentswahlen in Frankreich gehen die bürgerlichen Parteien als Sieger hervor und erreichen die absolute Mehrheit der Mandate. Stärkste Fraktion bleiben die bislang regierenden Sozialisten. Der rechtsradikalen Nationalen Front von Jean-Marie Le Pen gelingt mit 35 Mandaten der Einzug ins Parlament. Premierminister wird der Neo-Gaullist Jacques Chirac. Präsident bleibt der seit 1981 amtierende Sozialist François Mitterrand (1916-1996).
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26.03.
Der italienische Weinskandal, der bereits mehrere Menschenleben in Italien gefordert hat, greift auf die Bundesrepublik über. Erstmals wird auch hier mit Methylalkohol vergifteter Wein sichergestellt.
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27.03.
Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann und US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger (1917-2006) unterzeichnen in Washington zwei Abkommen über die Beteiligung deutscher Firmen am US-Forschungsprogramm eines weltraumgestützten Raketenabwehrsystems SDI (Strategic Defense Initiative/Strategische Verteidigungsinitiative).
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04.04.
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05.04.
Bei einem Bombenanschlag auf die Berliner Diskothek "La Belle", in der auch US-Soldaten verkehren, werden zwei Menschen getötet und rund 200 verletzt. Die amerikanische Regierung erklärt, sie habe Beweise, dass der Anschlag von einer libyschen Terrororganisation verübt worden sei.
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10.04.
In den Kinos der Bundesrepublik läuft der Film "Rosa Luxemburg" von Margarethe von Trotta an. Der Film erzählt die politische Entwicklung der Journalistin, Friedenskämpferin und Revolutionärin von 1898 bis 1919.
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14.04.
Die Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir stirbt in Paris.
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15.04.
Als Vergeltung für frühere Terroranschläge und das Berliner Bombenattentat vom 5. April bombardieren die Amerikaner das Hauptquartier Muammar al Gaddafis (1942-2011) in Tripolis/Libyen und militärische Einrichtungen in Bengasi/Libyen. Wegen des amerikanischen Luftangriffs auf Libyen sagt die Sowjetunion ein für Mitte Mai in Washington geplantes amerikanisch-sowjetisches Außenministertreffen ab.
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16.04.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Ernst Thälmann wird im Ost-Berliner Bezirk Prenzlauer Berg der "Thälmannpark" eingeweiht.
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17.04.
Der Bundestag beschließt eine Novelle des Tierschutzgesetzes, mit dem Tierversuche eingeschränkt werden.
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21.04.
Die EG-Außenminister vereinbaren auf einem Treffen in Luxemburg gemeinsame Maßnahmen zur Terrorbekämpfung, die sich vor allem gegen Libyen richten.
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25.04.
Nach fünftägigen Verhandlungen einigen sich die EG-Landwirtschaftsminister gegen den Widerstand von Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle (1930-2003) auf eine Anzahl von preis- und produktionsbegrenzenden Maßnahmen. Mit den nun gefassten Beschlüssen leitet die EG eine Abkehr von der bisherigen Subventionspolitik ein. Am 13. Mai beschließt die Bundesregierung nationale Hilfsmaßnahmen für die Landwirtschaft in Höhe von 808 Millionen DM.
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26.04.
In dem Kernkraftwerk von Tschernobyl nördlich von Kiew/UdSSR schmilzt der Reaktorkern und verursacht die bisher größte Katastrophe in der Geschichte der friedlichen Nutzung von Atomenergie. Nach offiziellen Angaben wird eine Strahlung von insgesamt 50 Millionen Curie freigesetzt, was ungefähr 40 bis 50mal soviel Radioaktivität wie bei der Atombombenexplosion über Hiroshima im August 1945 ausmacht. Auch in der Bundesrepublik werden erhöhte Strahlungswerte gemessen.
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04. - 06.05.
Auf dem 12. Weltwirtschaftsgipfel in Tokyo werden Erklärungen zum Terrorismus, zur Nutzung der Kernenergie und zu Wirtschaftsfragen verabschiedet.
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06.05.
Nach zwölfjährigen Verhandlungen wird ein Kulturabkommen zwischen beiden deutschen Staaten in Ost-Berlin unterzeichnet.
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12.05.
Die EG stoppt die Einfuhr von durch das Reaktorunglück in Tschernobyl strahlengeschädigten Lebensmitteln aus den osteuropäischen Ländern bis zum 31. Mai 1986.
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14.05.
In der ersten öffentlichen Stellungnahme zum Reaktorunglück in Tschernobyl fordert der sowjetische Parteichef Gorbatschow zur internationalen Zusammenarbeit in Kernenergiefragen auf.
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17. - 19.05.
Mehr als 300 Menschen, darunter 157 Polizisten, werden bei den bislang heftigsten Ausschreitungen am Bauzaun der Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf/Bayern verletzt.
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21.05.
Die Bundesregierung verabschiedet eine Soforthilfe für Landwirte, deren Erzeugnisse wegen radioaktiver Verseuchung infolge des Reaktorunglücks in Tschernobyl nicht verkauft werden konnten.
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26.05.
Die DDR verlangt von den in Ost-Berlin akkreditierten westlichen Diplomaten beim Grenzübergang nach West-Berlin die Vorlage ihrer Diplomatenpässe statt der bisher ausreichenden Dienstausweise. Großbritannien, Frankreich und die USA sehen darin einen Verstoß gegen den Viermächtestatus der Stadt und drohen der DDR mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen für den Fall, dass auch ihre Diplomaten von diesen Maßnahmen betroffen würden. Im Juni macht die DDR die Maßnahmen weitgehend rückgängig.
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27.05.
US-Präsident Reagan erklärt, dass die USA die Bestimmungen des (nicht ratifizierten) Salt-II- Rüstungskontrollabkommens mit der UdSSR nicht länger einhalten werden. Er begründet dies mit der fortwährenden Aufrüstung der Sowjetunion.
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02.06.
Die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU und der FDP einigen sich auf die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, der die Geschäftspraktiken der gewerkschaftlichen Wohnungsbaugesellschaft "Neue Heimat" durchleuchten soll.
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03.06.
Bundeskanzler Kohl gibt die Einrichtung eines Bundesumweltministeriums bekannt. Erster Bundesumweltminister wird am 6. Juni Walter Wallmann (1932-2013) (CDU).
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07.06.
In der Villa Hügel in Essen wird die Ausstellung "Barock in Dresden" mit 659 Leihgaben aus der DDR eröffnet. Die Ausstellung zieht mehr als 320.000 Besucher an.
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08.06.
In der DDR finden Volkskammerwahlen nach den Einheitslisten statt. Auf der konstituierenden Sitzung der Volkskammer am 16./17. Juni wird die gesamte Staatsführung ohne nennenswerte Änderungen bestätigt.
Trotz heftiger Proteste aufgrund seiner angeblichen NS-Vergangenheit wird der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kurt Waldheim (1918-2007), zum neuen österreichischen Bundespräsidenten gewählt. Die Wahl war von Vorwürfen des Jüdischen Weltkongresses begleitet, der Waldheim der Mitwisser- und Täterschaft bei NS-Kriegsverbrechen auf dem Balkan bezichtigt. Eine Beteiligung an den Verbrechen kann ihm aber nicht nachgewiesen werden. Nach Waldheims Wahl ruft Israel seinen Botschafter in Wien ab.
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12.06.
Über die ganze Republik Südafrika wird nach Rassenauseinandersetzungen der Ausnahmezustand verhängt. Anlass ist der zehnte Jahrestag der Unruhen von Soweto 1976.
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25. - 27.06.
DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker trifft zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Schweden ein. Vertreter beider Länder unterzeichnen Verträge zum Ausbau des Handels und zu Rechtsfragen.
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26.06.
Das US-amerikanische Repräsentantenhaus bewilligt US-Präsident Ronald Reagan die geforderten 100 Millionen Dollar für die militärische Unterstützung der "Contras", die in Nicaragua gegen die linksgerichtete Regierung kämpfen.
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27.06.
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag stellt in einem Urteil fest, dass die USA durch die Verminung von Häfen in Nicaragua 1984 und durch die Unterstützung der antisandinistischen "Contra"- Rebellen gegen internationale Verpflichtungen und bilaterale Abkommen verstoßen haben. Die Aufforderung des Gerichts, Nicaragua für die entstandenen Verluste zu entschädigen, wird von den USA nicht akzeptiert.
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28.06.
Die bayerische Landesregierung verhängt gegen 322 Österreicher, die an einer Demonstration gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf teilnehmen wollen, ein Einreiseverbot.
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29.06.
In Venedig eröffnet die Kunst-Biennale mit 2500 Werken von mehr als 600 Künstlern aus 42 Ländern.
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30.06.
Im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft schlägt die argentinische die deutsche Mannschaft mit 3:2 und sichert sich zum zweiten Mal nach 1978 den Weltmeistertitel.
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01.07.
Als erstes europäisches Land verbietet die Schweiz Verkauf und Verwendung phosphathaltiger Waschmittel. Damit soll die gefährlich hohe Schadstoffbelastung in den Alpenseen reduziert werden, die bereits "umzukippen" drohen. Auch in der Bundesrepublik setzen sich zunehmend phosphatfreie Waschmittel durch.
In der Bundesrepublik müssen Autoinsassen künftig 40 D-Mark Bußgeld zahlen, wenn sie auf den Rücksitzen keine Sicherheitsgurte angelegt haben.
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09.07.
Der Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts (1930-1986) und sein Fahrer werden von einem ferngezündeten Sprengkörper in Straßlach bei München getötet. Zu dem Mordanschlag bekennt sich ein Kommando der Rote Armee Fraktion (RAF).
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20.07.
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher hält sich zu einem dreitägigen Besuch in Moskau auf. Es wird ein Wissenschaftsabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion unterzeichnet.
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25.07.
In einem Antwortschreiben bezüglich neuer Abrüstungsinitiativen des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow erklärt sich US-Präsident Ronald Reagan bereit, die Stationierung von Weltraumwaffen (SDI) um fünf bis sieben Jahre aufzuschieben.
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26.07.
Wegen der Einleitung hochgiftiger Cyanide in einen Zufluss der Saar kommt es zum bisher größten bekanntgewordenen Fischsterben in diesem Fluss. Auch entlang der Mosel muss die Trinkwassergewinnung eingestellt werden.
Bundeskanzler Kohl kritisiert in einem Interview das Vorgehen der DDR, Asylbewerber über West-Berlin in die Bundesrepublik abzuschieben. Am 10. August erklärt das Außenministerium der DDR, dass die DDR als Transitland keinen Grund habe, die Durchreise von Ausländern nach West-Berlin zu verweigern. Am 18. September verschärft die DDR dennoch die Einreisebestimmungen und verringert damit die Zahl der Asylbewerber, die über Ost-Berlin in die Bundesrepublik einreisen.
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26. - 27.07.
Kernkraftgegner veranstalten in Burglengenfeld bei Wackersdorf ein friedlich verlaufendes "Anti-WAAhsinnsfestival", bei dem zahlreiche prominente Rockmusiker unentgeltlich vor 100.000 Zuschauern auftreten. Auf der Bühne stehen unter anderem BAP, Udo Lindenberg und Herbert Grönemeyer.
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28.07.
Der sowjetische Parteichef Gorbatschow kündigt in einer Grundsatzrede zur Innen- und Außenpolitik in Wladiwostok einen Teilabzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan an. Bis Ende 1986 sollen sechs Regimenter das Land verlassen haben.
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17.08.
In der Orangerie des Schlosses Charlottenburg in West-Berlin wird die Ausstellung "Friedrich der Große" eröffnet. Aus Anlass des 200. Todestages des preußischen Königs Friedrich II. (1712-1786) befassen sich in der Bundesrepublik und in der DDR zahlreiche Veranstaltungen und Fernsehbeiträge mit dem "Alten Fritz".
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26.08.
In Südafrikas größter Schwarzensiedlung Soweto bei Johannesburg kommt es zu den blutigsten Zusammenstößen zwischen der Polizei und schwarzen Demonstranten seit der Verhängung des Kriegsrechts am 12. Juni 1986.
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27.08.
Die Bundesregierung beschließt Maßnahmen gegen die Einreise von Asylbewerbern. Künftig werden unter anderem Fluggesellschaften oder Schifffahrtslinien unter Androhung eines Strafgeldes verpflichtet, nur Personen mit ordnungsgemäßen Papieren in die Bundesrepublik zu befördern.
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06.09.
Der größte Museumsneubau der Bundesrepublik, der das Wallraf-Richartz-Museum und das Museum Ludwig vereinigt, wird in Köln eröffnet.
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15.09.
Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrieren vor dem DDR-Ministerium für Umweltschutz in Ost-Berlin gegen die Salzeinleitung der Kalibergwerke der DDR in die Werra. Volkspolizisten beenden die Aktion nach wenigen Minuten und schieben die Greenpeace-Aktivisten nach West-Berlin ab.
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16.09.
In Brüssel verständigen sich die Außenminister der EG-Staaten auf Wirtschaftssanktionen gegen Südafrika. Das Bundeskabinett erklärt sich jedoch außerstande, den Beschlüssen zuzustimmen.
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18.09.
Der West-Berliner Brotfabrikant Horst Schiesser kauft die marode gewerkschaftseigene Wohnungsbaugesellschaft "Neue Heimat", die mit rund 17 Milliarden D-Mark verschuldet ist, zum symbolischen Preis von 1 D-Mark.
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19.09.
Unterzeichnung der ersten deutsch-deutschen Städtepartnerschaft zwischen Saarlouis und Eisenhüttenstadt in Saarlouis. Am 6. Oktober erfolgt die Unterzeichnung in Eisenhüttenstadt.
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25.09.
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26.09.
Der Bertelsmann-Konzern erwirbt für 960 Millionen D-Mark den zweitgrößten US-amerikanischen Buchverlag Doubleday & Co. Damit ist die Bertelsmann-Gruppe bis 1988 größter Medienkonzern der Welt.
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03.10.
Die von dem "stern"-Gründer Henri Nannen (1913-1996) gestiftete Kunsthalle Emden wird eröffnet.
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07.10.
Trotz zahlreicher Proteste wird das Kernkraftwerk Brokdorf an der Unterelbe als erstes deutsches Kernkraftwerk nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in Betrieb genommen.
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10.10.
In Bonn wird Gerold von Braunmühl (1935-1986), Leiter der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes, auf offener Straße von RAF-Terroristen erschossen.
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11.10.
Mehr als 100.000 Menschen demonstrieren in Hasselbach im Hunsrück gegen die Stationierung von US-amerikanischen Marschflugkörpern (Cruise Missiles).
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11. - 12.10.
Gespräche zwischen US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow in Reykjavik/Island enden ohne Vereinbarungen. Beide Seiten können sich nicht über das US-amerikanische SDI-Programm einigen.
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15.10.
In einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin "Newsweek" stellt Bundeskanzler Helmut Kohl den sowjetischen Parteichef Gorbatschow in einen engen Zusammenhang mit NS-Propagandaminister Joseph Goebbels: "Er ist ein moderner kommunistischer Führer, der sich auf Public Relations versteht. Goebbels, einer von jenen, die für die Verbrechen der Hitler-Ära verantwortlich waren, war auch ein Experte für Public Relations". Das Interview belastet die deutsch-sowjetischen Beziehungen erheblich.
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16.10.
Die Bundesrepublik wird für zwei Jahre in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewählt.
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21. - 26.10.
Offizieller Freundschaftsbesuch des Staats- und Parteichefs der DDR, Erich Honecker, in der Volksrepublik China.
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30.10.
In Ost-Berlin wird mit der Ausstellung "Positionen - Malerei aus der Bundesrepublik Deutschland" erstmals zeitgenössische Kunst aus dem Westen gezeigt.
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01.11.
Bei einem Großbrand in dem Schweizer Chemiekonzern Sandoz in der Nähe von Basel gelangen mit dem Löschwasser erhebliche Mengen giftiger Chemikalien in den Rhein und verursachen ein weitausgreifendes Fischsterben. Der Oberlauf des Flusses ist danach biologisch nahezu tot und der Unterlauf schwer beschädigt. Die Bundesrepublik löst Rheinalarm aus.
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06.11.
Bundeskanzler Kohl distanziert sich vor dem Bundestag von dem veröffentlichten Text des Interviews mit dem US-Magazin "Newsweek" vom 15. Oktober, in dem er den sowjetischen Parteichef Gorbatschow mit dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels verglichen hatte. Kohl ist jedoch nicht zu einer offiziellen Entschuldigung bereit. Daraufhin werden mehrere Reisen und Einladungen seitens der Sowjetunion abgesagt.
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11.11.
Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass Sitzblockaden vor militärischen Einrichtungen grundsätzlich strafbar sind.
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12.11.
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird eine Vereinbarung über die gegenseitige Rückführung von kriegsbedingt verlagerten Kulturgütern geschlossen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kauft die Wohnungsbaugesellschaft "Neue Heimat", die er am 18. September an den Brotfabrikanten Schiesser verkauft hatte, zurück.
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13.11.
Der Bundestag verabschiedet ein neues Asylrecht, nach dem rechtskräftig abgewiesene Asylbewerber schneller in ihre Heimat zurückgeschickt werden können, während für Bewerber ohne berechtigte Gründe die Einreise in die Bundesrepublik erschwert wird.
US-Präsident Reagan erklärt, die Erlaubnis für geheime amerikanische Waffenlieferungen in den Iran gegeben zu haben.
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25.11.
US-Präsident Ronald Reagan zieht erste personelle Konsequenzen aus den Enthüllungen über illegale Waffengeschäfte mit dem Iran. Er entlässt seinen Sicherheitsberater John Poindexter und Oberstleutnant Oliver North. Entgegen ihrer offiziellen anti-iranischen Haltung hatten die USA Waffen an den Iran geliefert, um die Freilassung US-amerikanischer Geiseln aus dem Libanon zu erreichen. Die Gelder aus dem Geschäft wurden als Militärhilfe an die "Contras", die in Nicaragua gegen die linksgerichtete Regierung kämpfen, weitergeleitet. Ein Ausschuss des Senats kann nicht klären, wie weit Reagan persönlich in die "Iran-Contra-Affäre" verstrickt ist.
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26.11.
Gegen die Howaldtwerke-Deutsche Werft (HDW) in Kiel wird ermittelt, weil sie Konstruktionspläne für U-Boote illegal an Südafrika verkauft haben soll. Zwei Tage später wird in Bonn bestätigt, dass Bundeskanzler Kohl informelle Gespräche über den Verkauf von U-Booten an Südafrika geführt hat. Am 18. Dezember setzt der Bundestag einen Untersuchungsausschuss ein, der sich mit den Vorgängen befassen soll.
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06.12.
Die Staats- und Regierungschefs der EG-Mitgliedstaaten verständigen sich auf ihrer 35. Gipfelkonferenz in London auf ein gemeinsames Vorgehen gegen Terrorismus und Rauschgifthandel sowie Maßnahmen gegen Krebs und die Immunschwächekrankheit AIDS.
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10.12.
Der Friedensnobelpreis wird an den US-amerikanischen Schriftsteller Elie Wiesel (1928-2016) vergeben. In seinen Romanen, Dramen und Essays wendet er sich gegen die Gleichgültigkeit, die menschenverachtende Verbrechen erst ermögliche. Wiesel, der die Deportation ins Konzentrationslager überlebte, befasst sich in seinen Werken immer wieder mit der Verfolgung und Vernichtung der Juden. Die Deutschen Ernst Ruska (1906-1988) und Gerd Binnig erhalten zusammen mit dem Schweizer Heinrich Rohrer (1933-2013) den Nobelpreis für Physik.
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31.12.
Bei der Ausstrahlung der Neujahrsansprache von Bundeskanzler Helmut Kohl kommt es im Ersten Deutschen Fernsehen zu einer Panne: Es wird die Ansprache des Kanzlers vom Vorjahr wiederholt. Die ARD sendet die korrekte Fassung am 1. Januar 1987.
(iz/cwg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard/Wagner, Claudia: Jahreschronik 1986, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1986.html
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