Geflüchtete und Zuwanderer stellen Europa vor große Herausforderungen. Tausende von Menschen versuchen jährlich in die Staaten der Europäischen Union (EU) einzureisen, um Armut, Bedrohungen oder Verfolgung zu entgehen. Die Fluchtwege, insbesondere über das Mittelmeer, sind gefährlich und immer wieder sterben Menschen bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen. Das wirtschaftlich starke Deutschland ist derzeit das wichtigste Zielland. Zugleich wandern verstärkt EU-Bürger in die Bundesrepublik ein auf der Suche nach Arbeit.
Flucht nach Europa
Die EU-Staaten versuchen, die illegale Einreise von Geflüchteten zu verhindern. Die Grenzsicherungsagentur Frontex koordiniert die Grenzpolizeien der Mitgliedsstaaten. Auch entsteht derzeit ein gemeinsames Grenzüberwachungssystem. In Deutschland steigt die Zahl der Asylanträge von rund 30.000 (2006) auf 127.023 (2013).
Kritik
Menschenrechts- und Hilfsorganisationen fordern einen andere Flüchtlingspolitik. Sie kritisieren, dass Europa sich als "Festung" nach außen abschirmt. In Hamburg und Berlin demonstrieren 2014 Asylbewerber gegen die deutsche Asylpolitik. Sie verlangen ein Ende von Massenunterkünften, Residenzpflicht und Abschiebungen.
Zuwanderung nach Deutschland
Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund steigt in Deutschland bis 2014 auf 20 Prozent. Zweidrittel der Einwanderer kommen aus EU-Mitgliedsstaaten. Sie nutzen die Personenfreizügigkeit innerhalb der EU. Die Bundesregierung fördert die Zuwanderung von hoch qualifizierten Fachkräften. Sie reagiert damit auf die alternde Gesellschaft und Arbeitskräftemangel. Die öffentliche Debatte ist geprägt von Furcht vor negativen Auswirkungen wie "Armutszuwanderung" und Integrationsproblemen.
(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 23.11.2021
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Zuwanderer und Geflüchtete, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/globalisierung/internationale-herausforderungen/zuwanderer-und-gefluechtete.html
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