Die Bundesrepublik, Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg treiben die europäische Integration voran. In den Römischen Verträgen einigen sie sich auf die Errichtung einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und einer Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM). Die am 25. März 1957 unterzeichneten Verträge gelten auf unbestimmte Zeit. Durch die EWG soll eine vollständige Wirtschaftsintegration erreicht werden. Die EURATOM dient der gemeinsamen Erforschung und friedlichen Nutzung der Kernenergie. Symbol der EWG werden die zwölf gelben Sterne auf blauem Grund.

Römische Verträge

Die Römischen Verträge treten am 1. Januar 1958 in Kraft. Gleichzeitig nehmen die Organe ihre Arbeit auf: Die Parlamentarische Versammlung, deren Abgeordnete von den nationalen Parlamenten entsandt werden, übt ein Beratungs- und Kontrollrecht aus. Die Entscheidungen der EWG werden durch den Ministerrat getroffen, der aus den jeweils zuständigen nationalen Fachministern besteht. Zur Durchführung von Beschlüssen und zur Fortentwicklung der EWG wird eine Kommission eingerichtet, für die jedes EWG-Land ein Mitglied benennt. Erster Kommissionspräsident ist mit Walter Hallstein ein enger Vertrauter von Bundeskanzler Konrad Adenauer. Der für die EGKS geschaffene Europäische Gerichtshof ist für alle Streitigkeiten innerhalb der drei europäischen Gemeinschaften zuständig.

Gemeinsamer Wirtschaftsraum

Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft umfasst einen Wirtschaftsraum von 170 Millionen Menschen. Durch den Abbau von Zollschranken, gemeinsame Zolltarife gegenüber Drittländern, Freizügigkeit für Arbeitnehmer, Niederlassungsfreiheit für Unternehmer und eine schrittweise Annäherung der Sozial-, Wirtschafts- und Währungspolitik sollen die Mitgliedsstaaten enger zusammenwachsen und regionale Unterschiede in den Lebensverhältnissen nach und nach ausgeglichen werden.

(ag, mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 11.03.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Grau, Andreas/Würz, Markus: Europäische Gemeinschaften, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/weg-nach-westen/europaeische-gemeinschaften.html
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