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Suchdienst

Der Zweite Weltkrieg hat Familien auseinandergerissen, auf der Flucht Verwandte getrennt. Soldaten sind verschollen, Kinder ohne Eltern. Jeder Vierte sucht einen Angehörigen oder wird selbst gesucht. An trostlosen Hauswänden, in zerstörten Bahnhofshallen, an Litfaßsäulen und Laternenmasten hängen ihre Bilder und Zettel mit ihren Namen. Suchdienste helfen den Menschen bei der Suche nach den Vermissten.

Kartei

Die Suchanfragen sind zunächst regional begrenzt. Um landesweit effektiv fahnden zu können, bauen das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Deutsche Caritas-Verband und das Hilfswerk der evangelischen Kirche gemeinsam eine Suchkartei auf. Millionen von Schicksalen werden auf Karteikarten erfasst.

Kinder

Die Suche nach Kindern stellt den Suchdienst vor besondere Probleme. Wie sollen Kinder identifiziert, wie soll für sie gesucht werden, wenn sie nicht einmal ihren eigenen Namen kennen? Hier dienen vor allem Fotografien als Grundlage der Nachforschung. Sie werden in umfangreichen Bildkarteien zusammengestellt. Aber auch mit Hilfe von Plakaten, Filmen und Radiosendungen wird versucht, die Kinder zu ihren Eltern oder den nächsten Angehörigen zurückzubringen.

Bilanz

Bis heute hat das DRK 9 Millionen Schicksale geklärt. Rund 1,3 Millionen Suchmeldungen sind weiterhin ungeklärt und neue Anfragen werden gestellt.

(ab, mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 11.03.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Baghdady, Anne/Würz, Markus: Suchdienst, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/alltag/suchdienst.html
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