Demokratisierung und Dezentralisierung der Verwaltung sind zwei der Ziele alliierter Deutschlandpolitik, die auf der Potsdamer Konferenz vereinbart wurden. Sofort beginnen die Alliierten, in Städten und Dörfern die deutschen Verwaltungen wieder aufzubauen. Auch demokratische Parteien werden wieder zugelassen, Gewerkschaften und Verbände gründen sich neu. In der Sowjetischen Besatzungszone entstehen Massenorganisationen. Alles geschieht unter strenger Kontrolle der Siegermächte. Schließlich gründen die Alliierten bis 1947 neue Länder als Verwaltungseinheiten. Gleichzeitig finden die ersten demokratischen Wahlen statt.
Demokratie
Rasch zeigt sich, dass die Besatzungsmächte unterschiedliche Vorstellungen von "Demokratie" haben. Die Sowjetunion strebt eine Dominanz der von ihr geschaffenen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in Staat und Verwaltung an. Die Westmächte pflegen ein pluralistisches Demokratieverständnis.
"Reeducation"
Wichtige Instrumente für die Umerziehung der Deutschen sind Presse und Rundfunk, die unter Aufsicht der Siegermächte wiederaufgebaut werden. Auch kulturelle Veranstaltungen, Musik und Literatur werden zu "Reeducation" eingesetzt, verschaffen aber auch Ablenkung von den Härten des Alltags.
Kirche
Moralische Orientierung und Hilfe in den schwierigen Lebenslagen der Nachkriegszeit bieten auch die evangelischen und die katholische Kirche. Sie stehen nach dem "Dritten Reich" ebenfalls vor Neuanfängen.
(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.03.2015
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Neuanfänge, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/neuanfaenge.html
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