Die internationalen Verflechtungen der Bundesrepublik Deutschland nehmen in den 1990er Jahren zu. In Europa treibt das geeinte Deutschland als "Motor" die europäische Integration voran. Global agiert es als eine der führenden Handelsmächte. Durch die Beteiligung an Einsätzen zur Friedenssicherung übernimmt Deutschland neue internationale Verantwortung.
Europa
Durch den Zusammenschluss mit zwölf anderen europäischen Staaten zur Europäischen Union 1993 begegnet die Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) Befürchtungen seiner Nachbarn, ein geeintes Deutschland werde Europa dominieren. Auch um Frieden und Sicherheit in Europa zu gewährleisten, setzt sich die Bundesrepublik sowohl für eine weitere Vertiefung der europäischen Integration ein, etwa durch eine gemeinsame europäische Währung, als auch für eine Erweiterung von EU und NATO.
Globale Herausforderungen
Die deutschen Bündnispartner fordern von der geeinten Bundesrepublik ein stärkeres internationales Engagement. Nach einem klärenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Auslandseinsätzen der Armee außerhalb des NATO-Bündnisgebietes 1994 beteiligt sich die Bundeswehr in Bosnien-Herzegowina erstmals an einem internationalen Einsatz zur Friedenssicherung. Die deutsche Beteiligung an Luftangriffen im Kosovo-Krieg 1999 ist der erste Kampfeinsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Er erfolgt ohne UN-Mandat.
Handelsmacht
Die deutsche Wirtschaft profitiert besonders von der Globalisierung. Eingebunden in internationale Institutionen betreibt die Bundesrepublik Deutschland globale Wirtschaftspolitik.
(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 08.04.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Deutschland in Europa und der Welt, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/deutsche-einheit/deutschland-in-europa-und-der-welt.html
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