Die Fronten des Ost-West-Konfliktes sind verschwunden, Wirtschaft und Handel agieren nach 1990 weltweit. Großunternehmen erschließen als "Global Player" Märkte auf der ganzen Welt. Auch die deutsche Wirtschaft ist stark auf die Ausfuhr von Waren ausgerichtet. Zwischen 2003 und 2008 ist die Bundesrepublik weltweit das Land mit dem größten Export. Im Rahmen der Welthandelsorganisation und der G8-Staaten betreibt Deutschland globale Wirtschaftspolitik. Kaum ein Land profitiert vom liberalisierten Welthandel so wie die Bundesrepublik.
WTO
Als Nachfolgeorganisation des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) entsteht 1995 die Welthandelsorganisation (WTO) mit Sitz in Genf. Ihre Aufgaben sind die Liberalisierung des Welthandels durch Abbau von Handelsbeschränkungen, die Abstimmung der Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten und die Beilegung von Handelskonflikten.
G8
Die Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industrienationen der Welt (G7) treffen sich seit 1975 jährlich zu Weltwirtschaftsgipfeln, um gemeinsam Wirtschaftsfragen zu diskutieren. Russland gehört seit 1998 neben Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada der Gruppe (G8) an.
Globalisierungskritik
Die globale Verflechtung der Wirtschaft ruft vielfältige Kritik hervor. Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Bündnissen wie attac demonstrieren zu Tausenden während großer Konferenzen, so auch 2007 beim G8-Treffen in Heiligendamm. Sie protestieren gegen Globalisierung, negative Folgen freier Märkte, den Abbau sozialer Rechte und die starke Stellung der Global Player des Welthandels.
(koi) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.04.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Koischwitz, Svea: Welthandel, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/deutsche-einheit/deutschland-in-europa-und-der-welt/welthandel.html
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