Nach dem Ende der kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland beginnt im geeinten Deutschland die historische und juristische Aufarbeitung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Justiz führt Prozesse gegen in der DDR begangenes Unrecht. Staatliche Institutionen und Historiker erforschen die Geschichte des SED-Regimes und des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Vor dem Hintergrund eines anwachsenden Rechtsextremismus setzt sich auch die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in neuen Debatten fort.
Aufarbeitung der SED-Diktatur
Staatliche Institutionen, private Initiativen, Museen sowie Gedenkstätten dokumentieren und erforschen die Geschichte der DDR. Die Bundesbehörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) gewährt Opfern und Forschern Einblick in die Akten des MfS. Die Bundesrepublik führt Ermittlungsverfahren und Prozesse gegen rund 1.700 Angeklagte. Sie stellt beispielsweise Verantwortliche des SED-Regimes und ehemalige Grenzsoldaten für Verbrechen an der innerdeutschen Grenze vor Gericht.
Rechtsextremismus
In den 1990er Jahren erschüttern rechtsextreme, rassistische Gewalttaten mit Toten und Verletzten die Bundesrepublik. Teilweise bejubeln schaulustige Menschen die Taten. Die rechte Szene in Ostdeutschland wächst. Zugleich debattiert eine breite Öffentlichkeit die nationalsozialistische Vergangenheit. Die Bundesrepublik diskutiert über Verbrechen der Wehrmacht, die Rolle der Deutschen im Holocaust, ein Mahnmal für die ermordeten europäischen Juden sowie Entschädigungen für ehemalige Zwangsarbeiter.
(koi) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 08.03.2023
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Koischwitz, Svea: Aufarbeitung des SED-Staates und Rechtsextremismus, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/deutsche-einheit/aufarbeitung-des-sed-staates-und-rechtsextremismus.html
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