Krisenhafte Ereignisse in der Wirtschaft sowie Sicherheitsbedrohungen durch Linksterrorismus und Ost-West-Konflikt fordern die Bundesrepublik Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren heraus. Auch müssen die Bundesregierungen auf strukturelle ökonomische Veränderungen, wachsende Arbeitslosigkeit und steigende Schulden reagieren. Umwelt-, Friedens- und Anti-Atomkraft-Bewegung machen gesellschaftliche Umbrüche sichtbar.
Im Zeichen der Wirtschaftskrise
Der Deutsche Bundestag wählt am 16. Mai 1974 Helmut Schmidt (SPD) zum Bundeskanzler. Sein Vorgänger Willy Brandt (SPD) ist kurz zuvor zurückgetreten, weil einer seiner Referenten im Bundeskanzleramt als Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR enttarnt wird. In Folge der Ölkrise dominiert die Wirtschaftspolitik das Handeln der sozialliberalen Bundesregierung. Zugleich fordert sie die Bewältigung des Linksterrorismus der Roten-Armee-Fraktion sowie ein neues Wettrüsten im Ost-West-Konflikt heraus. Die Rolle der Frau, Umwelt, Frieden und Atomkraft sind stark diskutierte gesellschaftliche Themen in den 1970er Jahren. Neue soziale Bewegungen entstehen, die 1980 zur Gründung der Partei Die Grünen führen.
Regierungswechsel
Durch ein konstruktives Misstrauensvotum löst Helmut Kohl (CDU) 1982 Schmidt als Bundeskanzler ab. Auch das Handeln der neuen schwarz-gelben Koalition bestimmen Wirtschafts- und Sicherheitsfragen. Bundeskanzler Kohl gelingt es gemeinsam mit Frankreich, den europäischen Einigungsprozess neu anzustoßen. In der Bundesrepublik erfährt die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in den 1980er Jahren neue Impulse und stößt auf das Interesse einer breiteren Öffentlichkeit.
(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 11.03.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Bundesrepublik im Umbruch, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-krisenmanagement/bundesrepublik-im-umbruch.html
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