Am 5. Oktober 1980 sind die Bundesbürger zur Wahl des 9. Deutschen Bundestags aufgerufen. Das Ergebnis bestätigt die sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Zwei Jahre später kündigt die FDP der SPD die Zusammenarbeit auf. Durch ein Konstruktives Misstrauensvotum wird Helmut Kohl (CDU) gegen Helmut Schmidt zum Bundeskanzler gewählt. Zusammen mit der FDP bildet er eine schwarz-gelbe Regierung.

Wahlkampf

Der emotionale Wahlkampf 1980 ist bestimmt durch Bundeskanzler Schmidt und seinen Herausforderer Franz Josef Strauß (CDU/CSU). Schmidt besitzt wegen seiner Standfestigkeit im Umgang mit dem Linksterrorismus und einem Konjunkturaufschwung viele Sympathien in der Bevölkerung. Langen Streitigkeiten zwischen den Unionsparteien um Strauß‘ Kandidatur folgen vor allem außerhalb Bayerns niedrige Umfragewerte.

Wahlergebnisse

CDU und CSU verlieren im Vergleich zur Bundestagswahl von 1976 4,1 Prozentpunkte, gewinnen gemeinsam aber immer noch 44,5 Prozent der Wählerstimmen. Die SPD folgt ihnen dicht auf mit 42,9 Prozent. Auch der FDP gelingt mit 10,6 Prozent der Einzug in den Deutschen Bundestag. Erstmals treten Die Grünen an, die im gleichen Jahr in Karlsruhe gegründet werden. Ihre Wurzeln liegen in den neuen sozialen Bewegungen der 1970er Jahre. Die Partei versammelt Mitglieder der Umwelt-, Friedens- und Anti-Atomkraft-Bewegung. Mit ihren ökologischen und pazifischen Forderungen können die Grünen 1980 jedoch nur 1,5 Prozent der Wähler von sich überzeugen und scheitern an der Fünfprozenthürde.

(koi) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Koischwitz, Svea: Bundestagswahl 1980, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-krisenmanagement/bundesrepublik-im-umbruch/bundestagswahl-1980.html
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