Der neue US-Präsident John F. Kennedy verspricht in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 seinem Land den Aufbruch zu neuen Grenzen. Er formuliert damit das Leitwort dieser Jahre, in denen nichts unmöglich erscheint. Der Glaube an die Machbarkeit der Dinge ist charakteristisch für die 1960er Jahre. Die Zeichen stehen auf Optimismus, Wachstum und Fortschritt. Aber schon 1972 warnen die Wissenschaftler des "Club of Rome" in ihrem aufsehenerregenden Bericht "Die Grenzen des Wachstums" vor einer Zerstörung der Erde durch ungehemmtes Wirtschaftswachstum.
In einer Rede vor dem amerikanischen Kongress verkündet Kennedy im Mai 1961 das Ziel, dass noch vor dem Ende des Jahrzehnts ein Mensch auf dem Mond landen soll. Der Wettlauf im All treibt die beiden Supermächte in den 1960er Jahren zu technischen Höchstleistungen. Von der Weltraumforschung gehen für viele Bereiche von Forschung und Technologie neue Impulse aus. Die Ergebnisse werden in der industriellen Fertigung ebenso genutzt wie im täglichen Leben. Sinnbild für den rasanten Fortschritt von Naturwissenschaft und Technik ist dann die Landung auf dem Mond im Juli 1969.
Durch den technischen Fortschritt verändern sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen. Die nach der Erfindung des Siliziumchips 1965 entwickelte Mikroelektronik revolutioniert die Informations- und Verfahrenstechnik. Die neuen Kleincomputer erobern nun zahlreiche Büros und Betriebe. Auch die Einführung der Anti-Baby-Pille 1961 verursacht einen tiefgreifenden Wandel. Die Familie wird nun planbar. Einstmals festgefügte Normen scheinen dadurch der Vergangenheit anzugehören.
(ag) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 18.12.2018
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Grau, Andreas: Aufbruch zu neuen Grenzen, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-modernisierung/aufbruch-zu-neuen-grenzen.html
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