Der Ost-West-Konflikt ("Kalter Krieg") und die Konkurrenz der beiden Machtblöcke entfesseln einen Wettlauf in der Rüstung und technischen Entwicklung. Jeder Vorteil der anderen Seite wird als Bedrohung der eigenen Sicherheit wahrgenommen. Es ist daher ein Schock für den Westen, als die Sowjetunion am 4. Oktober 1957 den ersten Satelliten Sputnik I ins Weltall schießt. Einen Monat später bringt Sputnik II die Hündin Laika als erstes Lebewesen ins All.

Reaktionen im Westen

Bis zu diesem Zeitpunkt glaubt der Westen, dass die USA einen technischen Vorsprung vor der Sowjetunion besitzt. Der Westen ist verunsichert und befürchtet, dass Nordamerika und Europa in Reichweite sowjetischer Interkontinentalraketen liegen, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können. Auch die Bundesregierung sieht im technologischen Fortschritt der Sowjetunion in der Raketentechnik eine Bedrohung. Sie investiert mehr Geld in die Rüstung und fördert die naturwissenschaftlichen Studiengänge stärker. Zwischen den USA und der UdSSR beginnt der Wettlauf um die Eroberung des Weltalls.

Reaktionen im Osten

In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) löst der Sputnik-Start Euphorie aus. Das SED-Regime wähnt die sozialistischen Staaten auf dem Weg, den Westen zu überholen. In der Bevölkerung kommt es zu einer Raumfahrt-Begeisterung und Science-Fiction erlebt in Literatur, Kino und Fernsehen eine Blütezeit.

(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 20.04.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Sputnik-Schock, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/kalter-krieg/sputnik-schock.html
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