Der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita Chruschtschow fordert Ende November 1958 den Abzug der westlichen Alliierten aus Berlin, das eine "freie und entmilitarisierte Stadt" werden soll. Das Ultimatum ist der Beginn der Zweiten Berlin-Krise. Während die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges über die Zukunft Berlins und Deutschlands verhandeln, nimmt die Fluchtbewegung aus der DDR über West-Berlin dramatisch zu. Um die wachsenden Flüchtlingsströme und die dadurch hervorgerufenen Probleme abzuwenden, sieht sich das SED-Regime schließlich zum Handeln veranlasst: Am 13. August 1961 riegelt es in Berlin die Sektorengrenzen zum Westen ab und beginnt mit dem Bau der Mauer.

Reaktionen

Der Mauerbau zementiert die deutsche Teilung. Die Berliner Bevölkerung in Ost- und West ist empört und schockiert. Da der völkerrechtliche Status von West-Berlin jedoch nicht berührt wird, beschränkt sich die Reaktion der Westmächte auf die Entsendung eines US-Militärkonvois über die Transitstrecke nach Berlin.

Brennpunkt des Ost-West-Konflikts

Kurzzeitig droht der "Kalte Krieg" in Berlin "heiß" zu werden: Ende Oktober 1961 stehen sich amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. Ein Jahr später, während der Kuba-Krise 1962, liegt der "Dritte Weltkrieg" auch in Berlin in der Luft.

Kennedy-Besuch

Die Vereinigten Staaten bestehen auf ihre Rechte in Berlin, akzeptieren jedoch die Teilung der Stadt um des Friedens willen. Die amerikanische Garantie für die Sicherheit und Freiheit West-Berlins wird bei dem Besuch Präsident Kennedys in Berlin am 26. Juni 1963 von diesem in einer großen Rede öffentlich bekräftigt.

(ag, mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 29.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Grau, Andreas/Würz, Markus: Mauerbau, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/mauerbau.html
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