Bei der Bundestagswahl am 6. September 1953 gewinnt die CDU/CSU mehr Stimmen, als selbst ihre größten Optimisten vermutet haben. Die Unionsparteien können einen Stimmenzuwachs von 14 Prozent gegenüber der Bundestagswahl 1949 verbuchen. Die Politik der Sozialen Marktwirtschaft und der Westintegration wird eindrucksvoll bestätigt. Vor allem Bundeskanzler Konrad Adenauer geht gestärkt aus der Wahl hervor. Am 9. Oktober 1953 wird er zum zweiten Mal zum Bundeskanzler gewählt. Adenauer bildet eine Koalitionsregierung aus CDU/CSU, FDP, Deutscher Partei (DP) und dem Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE).

Ergebnis

Aufgrund der neu eingeführten Fünfprozenthürde gehören nur noch sieben Parteien dem 2. Deutschen Bundestag an: Stärkste Fraktion wird die CDU/CSU mit 45,2 Prozent der Stimmen. Die SPD unter Erich Ollenhauer erreicht 28,8 Prozent und bleibt damit wie schon 1949 unter der 30-Prozent-Marke. Mit 9,5 Prozent muss auch die FDP leichte Verluste hinnehmen. Die DP verliert ebenfalls und kommt nur noch auf 3,3 Prozent. Aufgrund von Wahlabsprachen kommen trotzdem DP-Abgeordnete auf Listen der CDU ins Parlament. Gleiches gilt für das Zentrum. Die Vertriebenenpartei BHE gewinnt 5,9 Prozent der Stimmen und zieht neu in den Bundestag ein.

Volksaufstand am 17. Juni 1953

Überschattet wird der Wahlkampf durch den Volksaufstand in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 17. Juni 1953. Für viele Wähler entlarven die Ereignisse jenes Tages die Wiedervereinigungsangebote der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und der Sowjetunion als leere Versprechungen. Mit der Angst vor der kommunistischen Bedrohung wächst auch die Zustimmung für Adenauers Politik der Westbindung.

(ag, reh) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Grau, Andreas/Haunhorst, Regina: Bundestagswahl 1953, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/weg-nach-westen/bundestagswahl-1953.html
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